Über die Zusammenarbeit zwischen Goodyear und ZF sprach die Redaktion mit André Engelke, Leiter des Systemhauses Vehicle Motion Control der ZF Group und Werner Happenhofer, Vice President Tire Intelligence and eMobility Solutions bei Goodyear. André Engelke gab dabei einen Einblick in den aktuellen Entwicklungsstand, während Werner Happenhofer die Sensortechnologie von Goodyear SightLine erläuterte, die nicht nur Reifendruck, sondern unter anderem auch Daten über den Zustand der Straße liefern soll.
Die theoretische Seite der Zusammenarbeit der Algorithmen haben Sie bereits in der PM dargelegt. Wie sieht es denn mit der praktischen Erprobung aus?
André Engelke: Das Zusammenspiel der Algorithmen wird aktuell in virtuellen Fahrzeugen in der Simulation optimiert und bewertet. Erprobungsfahrzeuge sind sowohl bei Goodyear als auch bei ZF vorhanden. In diesen Fahrzeugen werden die Funktionen im Lauf des ersten Halbjahrs 2024 schrittweise integriert.
Für welchen Fahrzeugtyp wird diese Technologie entwickelt?
André Engelke: Wir haben alle Pkw und Nutzfahrzeuge im Fokus. Die meisten Vorteile ergeben sich bei Systemen mit Tire-ID-Sensoren sowie umfangreich ausgestatteten Fahrwerken, d.h. wenn (semi-)aktive Dämpfer oder auch eine Hinterachslenkung verbaut sind. Ebenso unterstützen wir sowohl konventionelle Brems- und Lenksysteme als auch By-Wire-Systeme.
Wann soll die Technologie serienfähig sein?
André Engelke: cubiX und Sightline sind als eigenständige Funktionen in Serie bzw. serienreif. Die Synergie bei Nutzung beider Funktionen kann Fahrzeugherstellern zur Serieneinführung ab dem Modelljahr 2026 zur Verfügung gestellt werden. Sowohl cubiX als auch Sightline werden kontinuierlich weiterentwickelt. Die daraus resultierenden Verbesserungen bei gemeinsamer Nutzung werden sukzessive auch nach dem Modelljahr 2026 ausgerollt.