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Aus- und Weiterbildung

Michelin in Bad Kreuznach: 50 Jahre Fachkräfte

Am 1. September 1970 hieß es für achtzehn junge Männer erstmals: „Herzlich willkommen zum Start Eurer Ausbildung bei Michelin in Bad Kreuznach.“ Einer von ihnen feiert ein halbes Jahrhundert später sein Betriebsjubiläum: Auf den Tag genau tritt er seinen wohlverdienten Ruhestand an – und ist damit der erste Mitarbeiter bei Michelin in Deutschland, der auf 50 Jahre aktive Betriebszugehörigkeit zurückblickt.

Rund 800 Auszubildende hat der Reifenhersteller an der Nahe seither auf ihre berufliche Karriere vorbereitet. Heute sind bei Michelin 52 junge Menschen aus drei Jahrgängen auf dem Weg zu ihrem Facharbeiterabschluss. „Der Aufwand, den wir für die Ausbildung betreiben, ist eine Investition in die Zukunft“, so Personalleiterin Dr. Heike Notzon. Die ersten Lehrlinge wurden ab 1970 bei Michelin in Bad Kreuznach zu Schlossern und Starkstromelektrikern ausgebildet. Früher blieben die Lehrlinge drei Jahre in der Lehrwerkstatt. Erst dann machten sie für ein halbes Jahr einen Betriebsdurchlauf. Heute gehen die Michelin Azubis schon nach dem ersten Jahr in die Werkhallen, wo sie zweieinhalb Jahre lang mehrfach die Fachabteilung wechseln. Außerdem bearbeiten sie nicht nur Arbeitsaufträge, sondern nehmen eigenständig Projekte in die Hand. "Unsere Azubis lernen heutzutage viel mehr über die gesamten Prozesse, lernen vor- und nachgeschaltete Abteilungen kennen, können sich besser orientieren und Probleme hierdurch viel selbständiger angehen", erklärt Ausbildungsleiter Johannes Ender.

Das sind nicht die einzigen Unterschiede zwischen damals und heute: Waren technische Ausbildungen noch eine reine Männerdomäne, greifen heute auch junge Frauen zu Feile und Bohrer. Das Einstiegsalter liegt heute bei über 16 Jahren, vor 50 Jahren waren die Lehrlinge noch 14 Jahre alt, als ihre Ausbildung begann. (kle)

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Reifenindustrie

Schülerinnen besuchen Michelin Werk Homburg

Am „Girls’ Day“ besuchten Schülerinnen im Alter von zehn bis 14 Jahren aus der Region das Michelin Reifenwerk in Homburg und informierten sich über technische Ausbildungsberufe. Die Teilnehmerinnen machten erste praktische Erfahrungen an der Werkbank und erhielten Einblick in die Welt der Reifenherstellung. Erstes technisches Geschick konnten die Teilnehmerinnen beim Bau eines Lügendetektors und bei der Herstellung eines Würfels aus Metall unter Beweis stellen.

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Reifenhandel

ÜLU ist fester Bestandteil der Ausbildung im Reifenhandwerk

Rund 3.500 angehende Reifenhandwerker wurden seit September 1996, dem Start der „überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung“ (ÜLU) in der Branche, in etwa 200 ÜLU-Lehrgängen in München und Gelsenkirchen geschult. Als Teil der Ausbildungsphasen ist die überbetriebliche Ausbildung fest im dualen System der deutschen Berufsbildung verankert und erfüllt hier einen wichtigen Zweck: Wegen zunehmender Spezialisierung können viele Ausbildungsbetriebe heute einem Auszubildenden nicht mehr alle laut Ausbildungsordnung zu seinem Beruf gehörenden Fertigkeiten und Kenntnisse vermitteln. Die Innungen und Kammern haben deshalb Werkstätten eingerichtet, in denen die Azubis ergänzend zur Ausbildung in Betrieb und Berufsschule spezielle, berufsspezifische Lehrgänge absolvieren.

    • Reifenhandel