Reifenschäden gehören deutschlandweit zu den häufigsten Ursachen für Fahrzeugpannen, wobei der Anteil je nach Fahrzeugart deutlich schwankt. Sind bei Pkw Reifenschäden in etwa sieben Prozent der Fälle Ursache für eine Panne, liegt der Anteil im Lkw-Bereich laut ADAC-Pannenstatistik mit knapp 65 Prozent deutlich darüber. Auslöser einer Reifenpanne sind in vielen Fällen Fremdkörper wie Nägel oder Scherben, die zu schleichendem Luftverlust führen. Gerade in solchen Fällen müsse eine Reifen meist nicht ersetzt werden, sondern könne repariert werden, heißt es seitens des AZuR-Netzwerks.
Wichtig ist den Experten in diesem Zusammenhang, dass eine Reifenreparatur immer durch einen Fachbetrieb ausgeführt werden sollte. Ein solcher ist etwa die Rema Tip Top AG, die sich seit Mitte 2022 selbst innerhalb des AZuR-Netzwerks engagiert. Nach Aussage der in Poing bei München ansässigen Spezialisten kann „mit innovativen Techniken und hochwertigen Reparatur-Sets heutzutage im Prinzip fast jeder Reifenschaden repariert werden“. Dies gelte für Pkw- wie auch für Lkw-Reifen gleichermaßen. Welche Voraussetzungen für die Reparatur von Luftreifen genau erfüllt sein müssen, regelt § 36 der Straßenverkehrszulassungsordnung. Neben einer vorgeschriebenen Begutachtung durch qualifiziertes Fachpersonal gibt es auch klare Regelungen bezüglich des Schadenbildes. „Werden Schäden entdeckt, die auf eine Beschädigung der Struktur des Reifens durch Überlastung hinweisen, darf nicht repariert werden“, erläutern die Experten von Rema Tip Top.
Dass eine Reparatur gegenüber einer Neuproduktion respektive Neuanschaffung ökologisch im Vorteil ist, ist wenig überraschend. Expertenschätzungen gehen davon aus, dass rund 37,5 Prozent der bundesweit rund vier Millionen Pkw-Reifenschäden im Jahr durchaus reparaturfähig und reparaturwürdig sind. Bezüglich des ökologischen Potenzials rechnet das AZuR-Netzwerk vor: „Das entspricht rund 1,5 Millionen Neureifen, die pro Jahr allein in Deutschland durch Reparatur eingespart werden könnten. Bei rund 30 Litern Rohöl, die zur Herstellung eines Pkw-Reifens benötigt werden, läge allein diese Rohstoff-Ersparnis bei mehr als 21 Millionen Litern pro Jahr. Zudem könnte man durch Reifenreparaturen jährlich über 32.000 Tonnen CO2 für die Herstellung und Entsorgung von Neureifen einsparen.“
Um zu demonstrieren, dass fachmännisch reparierte Reifen darüber hinaus keinen Kompromiss in puncto Sicherheit darstellen, haben die Reparaturspezialisten von Rema Tip Top diverse Tests durchgeführt. Gemeinsam mit der Fachhochschule Ulm, der Staatlichen Materialprüfungsanstalt Darmstadt und einem Sachverständigen wurden Prüfungen mit größeren Schäden und bei höheren Fahrgeschwindigkeiten als zulässig vollzogen. Lesen Sie mehr dazu im vollständigen Bericht, der in der März-Ausgabe erscheint.