Mit einem Investitionsvolumen von mehr als zehn Millionen Euro stärkt das Unternehmen seine Position in Westeuropa und entwickelt gleichzeitig seinen ContiLifeCycle-Ansatz auch auf der Produktionsseite weiter. Am Standort Hannover-Stöcken werden mit dem ContiLifeCycle-Werk mehr als 100 neue Arbeitsplätze entstehen.
„In Anbetracht knapper werdender Rohstoffe, sehen wir es als unsere Verpflichtung, nachhaltige Lösungsansätze für die Reifenproduktion und Runderneuerung zu entwickeln. Wir sind nun in der Lage Rohstoffe aus Altreifen gezielt und gesteuert wieder in den Produktionsprozess von neuen beziehungsweise werkserneuerten Reifen mit einfließen zu lassen“, erklärt Dr. Andreas Esser, Leiter des Geschäftsbereichs Nutzfahrzeugreifen von Continental. Mit der neuen Recycling-Anlage verfolgt Continental einen neuartigen Ansatz für die ökonomisch und ökologisch sinnvolle Weiterverarbeitung von Altreifen. In der EU werden heute noch 41 Prozent aller Altreifen zusammen mit anderen gemahlenen Gummiprodukten für die Energiegewinnung in der Zementindustrie eingesetzt. Weitere 35 Prozent der jährlich anfallenden Altreifen werden „downgecycelt“ und zu technisch minderwertigen Produkten wie zum Beispiel Spritzguß-Plastikprodukten weiterverarbeitet.
Der von Continental entwickelte Recycling-Prozess erlaubt es laut Unternehmensangaben, dass hohe Anteile recycelten Gummis in die Produktion von Neureifen und runderneuerten Reifen zurückfließen. Mit Hilfe des neuen Verfahrens könne der Anteil von Recyclingmaterial in einem Neureifen nahezu verdoppelt werden. „Dies ist der nächste Schritt, um eine noch bessere Nutzung von Rohmaterialien zu gewährleisten. Mit dem geplanten Recyclingvolumen von 4.000 Tonnen pro Jahr werden wir circa 2.400 Tonnen Kautschuk sowie 1.600 Tonnen Füllstoffe wie Ruß und Silika einsparen können“, so Dr. Boris Mergell, Leiter der Material- und Prozessentwicklung und verantwortlich für den Recycling-Part des neuen ContiLifeCycle-Werkes. Die geplante Produktionsstätte für Heiß- und Kaltrunderneuerung soll im kommenden Jahr zusammen mit der Recycling-Anlage ihren Betrieb am Standort Hannover-Stöcken aufnehmen. Die geplante Jahreskapazität liege in der finalen Ausbaustufe bei 180.000 runderneuerten Reifen. (kle)