Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. hat auf Empfehlung von Roland Berger Strategy Consultants ein "Kommunikationspapier gegenüber den Reifenherstellern" formuliert. Dies geschah im Zuge des im vergangenen Jahr durchgeführten Projektes „Geschäftsmodell Zukunft“.
Inhaltlich wird unter anderem das "Ungleichgewicht zwischen Reifenindustrie und Reifenfachhandel" thematisiert. Die Reifenindustrie weist laut BRV derzeit eine historisch hohe Profitabilität aus. Das Gleichgewicht im Distributionsmix verschiebe sich zu Ungunsten des Reifenfachhandels. Der Reifenfachhandel sei der starke Partner, auf den sich die Reifenindustrie verlassen könne. Der Branchenverband wirft die Frage auf, ob dies auch umgekehrt zutreffe? Ein dritter Themenschwerpunkt des Kommunikationspapiers behandelt die Notwendigkeit zur Professionalisierung. Der Reifenfachhandel habe diese erkannt, es herrsche Aufbruchstimmung mit dem „Projekt Geschäftsmodell Zukunft“. Nach Erstellung des Papiers erfolgte im Dezember 2015 eine Erörterung und Diskussion mit einer Vielzahl von Kooperations- und Handelssystemgeschäftsführern, die im Ergebnis zu einer leichten Modifikation des Ursprungspapiers führte und dann angenommen wurde.
Die politische Bedeutung des Papiers liege darin, dass der BRV gemeinsam mit einem "anerkannten Strategieberater" wie Roland Berger im Rahmen seiner ordnungspolitischen Tätigkeit einen Beitrag leisten möchte, um zu Optimierungen der Zusammenarbeit zwischen Reifenindustrie und Reifenfachhandel zu kommen. Im Rahmen der am 29. Februar und 1. März 2016 in Bonn stattfindenden BRV-Industriegespräche mit den Herstellern Bridgestone, Goodyear Dunlop Tires Germany, Michelin, Pirelli und Vredestein wird das Papier mit den Vertretern der Produzenten erörtert.
(kle)