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Philosophie der Trilogie

Michelin erklärt beim Event „Balance of Performance“ in Berlin seine Reifenphilosophie. Mit einer Trilogie der Leistungsmerkmale Sicherheit, Energieeffizienz und Langlebigkeit will das französische Unternehmen auch künftig Händler und Verbraucher überzeugen.

Michelin erklärt beim Event „Balance of Performance“ in Berlin seine Reifenphilosophie. Mit einer Trilogie der Leistungsmerkmale Sicherheit, Energieeffizienz und Langlebigkeit will das französische Unternehmen auch künftig Händler und Verbraucher überzeugen.
Nach dem Gleichklang der Kräfte und der Balance wird in vielen Bereichen gesucht. Die richtige Formel bleibt häufig ein Mysterium. Auch in der Reifenindustrie gilt es stets verschiedene Zielvorstellungen in Einklang zu bringen. Im Vordergrund stehen stets die Aspekte Sicherheit, Fahrkomfort und in jüngster Zeit verstärkt auch der Bereich Energieeffizienz. Auf der diesjährigen Reifenmesse in Essen war unschwer zu erkennen, dass sich mittlerweile jeder relevante Hersteller dem Thema Ressourcenschonung angenommen hat. In seinem Vortrag zur Eröffnung der Messe brachte es der ehemalige Bundesaußenminister und Grünen-Chef Joschka Fischer auf den Punkt – dem sparsamen Umgang mit den Ressourcen werde sich auch in der Reifenbranche niemand entziehen können, viele Rohstoffe zur Produktion von Pneus seien nicht unendlich verfügbar. „Das Thema Ressourcenumgang ist allgemein sehr wichtig im Bereich Mobilität“, davon ist auch Dieter von Aspern, Michelin Vertriebsdirektor für Deutschland, Österreich und die Schweiz, überzeugt. Seinen Wiederklang findet diese Aussage in der Michelin-Firmenphilosophie. Beim Reifen-Event „Balance of Performance“ in Berlin gab es ausreichend Gelegenheit sich hiermit vertraut zu machen.

„Sicherheit, Energieeffizienz und Langlebigkeit, diese drei Komponenten haben große Bedeutung für die Zukunft nicht nur des Themas Reifen, sondern des gesamten Komplexes Fahrzeug“, so von Aspern in seiner Einleitung zur Vortragsreihe. Expertenangaben zufolge gab es im Jahr 2007 rund 850 Millionen Fahrzeuge weltweit. Für das Jahr 2030 gehen Fachleute bereits von 1,5 Milliarden Einheiten aus. Die Technologie muss mit dem Wachstum an Fahrzeugen und dem Ressourcenverbrauch mithalten. Eines der großen Ziele des französischen Reifengiganten ist, dazu beizutragen, dass der Kraftstoffverbrauch gesenkt und die Langlebigkeit von Pneus gefördert wird. Nicht zu vernachlässigen ist dabei laut von Aspern natürlich der Aspekt Sicherheit. Der Plan der Reifenexperten von Michelin ist es, diese Trilogie von Leistungsmerkmalen in die richtige Balance zu setzen. Michelins „Balance of Performance“ soll nicht nur die eigenen hohen Anforderungen erfüllen, sondern auch Lösungen für den künftigen Wandel in der weltweiten Welt der Automobilindustrie bieten. Reifen stehen mehr denn je im Kreuzfeuer von Anforderungen, Verordnungen und Erwartungen. Das von der Europäischen Union auf den Weg gebrachte Labelsystem wird von den französischen Reifenbäckern aber als Herausforderung begriffen. Die europäische Verordnung schreibt ab November 2012 vor, dass Reifen für Personenwagen vor und beim Verkauf ein Label aufweisen müssen, das den Kaufinteressenten über die drei Leistungsmerkmale Spritspareigenschaft oder Energieeffizienz, Nasshaftung sowie Außengeräusch des Reifens informiert.

Reifen müssen nach dem Willen der EU also künftig Mindestleistungswerte in den drei auf dem Produktetikett genannten Feldern erreichen. Laut Branchenexperten dürfen nach den Erkenntnissen des heutigen Stands der Technik 30 Prozent der heute vermarkteten Pneus ab 2012 nicht mehr verkauft werden – sie erfüllen schlichtweg nicht die Mindestwerte. Die neue Verordnung deckt sich mit einer unter europäischen Autofahrern durchgeführten und im Juni 2010 veröffentlichten Befragung des Forschungsinstituts TNS Sofres. Aus dieser geht hervor, dass sich 70 Prozent der Autofahrer auf diesem Kontinent wünschen, dass sie mit ihren Reifen sorgenfrei unterwegs sein können. Der Konsument strebt insgesamt nach ausgewogener Performance. Im Zentrum steht die Sicherheit und die Senkung der Betriebskosten ihrer Reifen. Michelin sieht sich durch derartige Studien in seiner Philosophie bestätigt. Bereits vor gut zwanzig Jahren leitete das Unternehmen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Konzipierung von Reifen ein, mit denen der Kraftstoffverbrauch und somit auch die CO2-Emissionen verringert werden können, ohne dass die wesentlichen Eigenschaften des Pneus in Mitleidenschaft gezogen werden. Die erste Generation der mit dem Label „GREEN X“ gekennzeichneten Pneus stammt aus dem Jahr 1992. Mittlerweile hat Michelin die vierte Generation der so genannten „grünen Reifen“ vorgelegt. Vom aktuellste Modell, dem MICHELIN ENERGY™ Saver, wurden laut den Unternehmensverantwortlichen seit seiner Markteinführung im Jahr 2008 gut 37 Millionen Stück verkauft. Im Themenspektrum Energieverbrauch und Umweltschutz kommt den Reifen in Zukunft eine noch größere Bedeutung zu. Nach Expertenmeinung gehen etwa 20 Prozent des Energieaufwands, der für den Vortrieb eines herkömmlichen Pkw mit Verbrennungsmotor erforderlich ist, auf das Konto der schwarzen Gummis. Bei Autos mit ausschließlichem Elektroantrieb steige dieser Anteil sogar auf 30 Prozent im städtischen Einsatz. Reifen sind demnach das Schlüsselelement in der Senkung der Fahrzeugverbrauchswerte oder in der Ausweitung der Fahrzeugreichweite.

Dank der im Laufe der Jahre gesammelten Erfahrungen in der Produktion kraftstoffsparender Pkw-Reifen sehen sich die französischen Reifenkenner nun für künftige Aufgaben gut gerüstet. Zwar haben alle namhaften Reifenhersteller ihre Bemühungen zur Entwicklung energieeffizienter Pneus intensiviert, kaum eine Marke aber forscht auf diesem Feld seit so langer Zeit. Die Vorträge im Rahmen des „Balance of Performance“-Events waren deutlicher Ausdruck für den Anspruch, den das Unternehmen an sich stellt. Die rasante Weiterentwicklung im Pkw-Segment ist auch für die Michelin-Entwickler der Auftrag zur Herstellung immer leistungsfähigerer Reifen. Genau hier sehen die Verantwortlichen die Stärke der Marke. Mit der neuesten Generation an Pneus liefert Michelin den Beweis, scheinbar gegensätzliche Leistungsmerkmale gleichzeitig verbessern zu können. Das Trio der Leistungsmerkmale „Kraftstoffeffizienz, Sicherheit und Langlebigkeit“ gilt es im Sinne nachhaltiger Automobilität, parallel zu optimieren. Mit dem Anfang 2010 vorgestellten Michelin Pilot Sport 3 hat das Unternehmen den ersten Ultra-High-Performance-Reifen im Programm, der erstklassiges Fahrverhalten in umweltgerechter Form sichert. Beim Pilot Sport 3 paaren sich vorbildliche Fahrdynamikeigenschaften mit hoher Kraftstoffeffizienz und verbesserter Laufleistung. Einen ähnlich ausgewogenen Pneu führt Michelin auch im Winterprogramm. Der Alpin A4 zeichnet sich durch hervorragende Werte in punkto Grip, Laufleistung und Energieeffizienz bei winterlichen Straßenverhältnissen aus. Man darf gespannt sein, welche Reifen die Firmenphilosophie in Zukunft hervorbringen wird.

(kle)

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Fahrdynamik und die magische 10-Prozent-Hürde

Gerade im UHP-Bereich liefern sich die Reifenhersteller seit Jahren ein Innovations-Wettrennen. Für immer leistungsstärkere Fahrzeuge müssen immer leistungsstärkere Pneus entwickelt werden. Michelins aktuellste Antwort im High-Class-Segment lautet „Pilot Sport 3“.

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