Wie ist der aktuelle Stand der Vorbereitungen zur The Tire Cologne ?
Ingo Riedeberger: Wir bereiten die The Tire Cologne seit Monaten sehr intensiv vor, mit dem klaren Ziel, sie wieder zur wichtigsten Netzwerkmesse für das B2B-Geschäft der Branche zu machen. Bei gleicher Hallenbelegung werden wir mehr Aussteller haben. Die größten Beteiligungen kommen aus Deutschland, aber auch das Ausland ist stark, insbesondere China ist wieder mit vielen Ausstellern dabei. Die TTC wird auf jeden Fall wieder eine sehr internationale Veranstaltung. Schon jetzt kommen die Aussteller aus deutlich über 30 Ländern und der Anteil wird wieder bei über 60 Prozent liegen. Die ersten Parameter zeigen uns auch, dass die TTC auch auf der Besucherseite sehr international sein wird. Wir sind also gut 3 Monate vor der Veranstaltung mit allen Parametern im grünen Bereich!
In einer Ihrer letzten Pressemitteilung sprachen Sie von einem Plus von rund 50 Prozent bei den Anmeldungen. Können Sie das konkretisieren?
Ingo Riedeberger: Ja, wir sprechen im Moment von einem Plus von rund 50 Prozent. Dabei bewerten wir es als äußerst positiv, dass wir in diesem Jahr auch einige Rückkehrer und Neuaussteller vermelden können, wie Maxxis oder MRF (Madras Rubber Factory) im Bereich Reifen und Räder; im Handel Heuver mit der Marke Albourgh, Euromaster, tyre24.com; im Runderneuerungs- und Reparaturbereich VIPAL, B&J Rocket und Tech Europe sowie Würth im Werkstattsegment. Aus meiner Sicht spricht gerade diese Entwicklung dafür, dass The Tire Cologne stets eine erfolgreiche Performance abgeliefert und nachhaltige Impulse gesetzt hat, die die Entscheidung für eine neue Branchenplattform in Köln sicherlich immer wieder bestätigt haben.
Wie sieht es bei den traditionellen Premium-Reifenherstellern aus, gibt es dort schon Zusagen?
Ingo Riedeberger: Insgesamt liegen wir zum jetzigen Zeitpunkt mit den Anmeldungen voll im Plan. Darunter sind einige traditionelle Premiumhersteller wie Conti, Pirelli, Hankook, Falken - aber auch Kumho, Nexen, Giti, Sailun und viele mehr. Im Lkw- und Großreifenbereich kommen viele ausländische Hersteller wie BKT oder MRF und Großhandelsgruppen wie z.B. Bohnenkamp und Heuver, z.T. mit deren Eigenmarken, hinzu. Die Ausstellersuche ist online und gibt einen kompletten Überblick. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass es im Markt viel Bewegung gibt und es als Folge ganz natürlich ist, dass es Premiumhersteller gibt, die entweder keine Möglichkeit haben auszustellen oder eben auch andere Marketingstrategien verfolgen. Michelin und Apollo Tyres haben den Weg gewählt nur auf einem Themenschwerpunkt vertreten zu sein. Unabhängig davon bin ich der festen Überzeugung, dass es heute nicht mehr darum geht, Besucher- und Ausstellerzahlen zu toppen, sondern die Messe weiterzuentwickeln! Damit meine ich, im Sinne des Thought Leaderships noch mehr gesellschaftlich relevante Themen zu diskutieren und zu Ergebnissen zu kommen. Ein Beispiel, das diesen Gedanken verdeutlicht: Im Rahmen von The Tire Cologne soll eine Altreifen-Resolution unterzeichnet werden, die einen nachhaltigeren Umgang mit Alt- und Neureifen fordert.
Durch die Corona-Pandemie konnten und durften zahlreiche asiatische Hersteller nicht die Messe als Aussteller besuchen. Wie ist der Anmeldestand aus diesen Ländern?
Ingo Riedeberger: Wir erwarten eine deutlich stärkere Beteiligung chinesischer Unternehmen als bei der letzten, von der Pandemie geprägten Veranstaltung, aber auch aus Indien und der Türkei. 2022 waren es nur die großen Unternehmen mit eigenen Niederlassungen in Deutschland oder Europa. Im Moment spüren wir eine verstärkte Nachfrage nach Ausstellungsfläche, nicht nur von den großen Markenherstellern, sondern auch von vielen eher kleineren Anbietern. Als Beispiele für Unternehmen aus diesen Regionen dabei sind, kann ich hier Sailun und Linglong aus China, Maxxis und Kenda Rubber aus Taiwan und BKT und MRF aus Indien nennen. Aber auch aus der Türkei kommen viele Reifenhersteller, wie z.B. Petlas. Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, dass insbesondere internationale Messen immer auch ein Spiegel des Weltmarktes sind und nach der Pandemie vor allem die Asiaten wieder auf das Exportgeschäft setzen.
Die Auslastung und Belegung der Hallen haben in 2022 für Diskussionen gesorgt. Worauf dürfen sich Aussteller und Besucher in diesem Jahr freuen?
Ingo Riedeberger: The Tire Cologne als globale Plattform der Reifen- und Räderindustrie präsentiert sich in diesem Jahr lebendig, vielfältig, dynamisch und vor allem voll! Bei gleicher Hallenbelegung haben wir in diesem Jahr die Hallen deutlich besser ausgelastet, das heißt, die Hallen 7 und 8 sind derzeit komplett belegt, in Halle 6 gibt es noch einige Flächen, aber auch sie ist zu zwei Dritteln belegt. Wichtig ist mir an dieser Stelle aber auch, dass die TTC in diesem Jahr mit ihren Themen aktiv und partnerschaftlich starke Impulse für die wertorientierte Gestaltung der Zukunft gibt. Jeder Besucher, der auf effizientes Business & Networking setzt, kann Teil dieser Bewegung werden!
Sie unterteilen die Messe in mehrere Themenwelten. Werden diese auch räumlich voneinander getrennt?
Ingo Riedeberger: Die drei Themenwelten Reifen/Felgen/Handel - Werkstatt/Kfz-Service - Runderneuerung/Recycling sorgen nicht nur für Orientierung im Markt und zeigen die angesagtesten Innovationen, sondern bieten auch die Möglichkeit für effizientes Networking und eine hohe Reichweite. Dabei sind alle drei Hallen, 6,7 und 8 für die Fachbesucher interessant und ich empfehle sehr sich einen Überblick in allen Hallen zu verschaffen. Wir haben die Strategie, Premiumhersteller und Besuchermagneten über alle Hallen zu verteilen. Insgesamt spiegeln sich die Themenwelten für das Werkstattsegment in der Halle 8 und das Runderneuerungssegment in Halle 7 wider.
Die Themenwelt „Runderneuerung/Recycling“ findet in der öffentlichen Diskussionen immer größere Akzeptanz. Was erwartet die Besucher in diesem Segment auf der Messe?
Ingo Riedeberger: Das große Thema Nachhaltigkeit ist heute kein Selbstzweck mehr, sondern geschäftsrelevant. Ökonomie und Ökologie müssen in Zukunft in Einklang gebracht werden. In diesem Sinne haben wir das Konzept der Circular Economy Area entwickelt. Damit bringen wir Unternehmen aus der gesamten Kreislaufwirtschaft des Reifens zusammen, wie z.B. das Netzwerk AZUR, das mit verschiedenen Partnern ausstellt und so die Kreislaufwirtschaft ganzheitlich darstellen kann. Highlight der Circular Economy Area ist das neu eingeführte Circular Economy Forum, das Forum für die Präsentation von Lösungen aus der Runderneuerungs- und Reifenrecyclingbranche. Gleichzeitig dient das Circular Economy Forum in Halle 7 als Hot Spot für den Austausch mit renommierten Branchenexperten und namhaften Zukunfts- und Trendforschern. Passend zum Thema wird am 4. Juni 2024 im Rahmen der The Tire Cologne eine Altreifen-Resolution unterzeichnet, die einen nachhaltigeren Umgang mit Alt- und Neureifen fordert. Auch das Thema Runderneuerung wird auf der TTC eine große Rolle spielen. Viele namhafte Akteure der Branche aus den Segmenten Runderneuerung & Recycling wie B&J Rocket, Cima Impianti, E.I.B., Industrias del Neumático, Matteuzzi, M.I.G. MAE, TECH EUROPE, VIPAL Europe oder VMI Holland präsentieren ihre Produkte und Lösungen, die alle ganz im Zeichen der Kreislaufwirtschaft stehen. Die Branche befindet sich auf einem Weg, der nicht bei der nachhaltigen Produktion stehen bleibt, sondern in die Kreislaufwirtschaft führt.
Lesen Sie das komplette Interview von Ingo Riedeberger mit weiteren interessanten Messedetails in der April-Ausgabe von AutoRäderReifen-Gummibereifung.
