Der Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) hat sich heute nach insgesamt drei Verhandlungsrunden mit der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) auf einen neuen Tarifvertrag für die 30.000 Beschäftigten der Branche geeinigt - laut ADK-Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt ein guter Abschluss für die insgesamt 75.000 Beschäftigten in der deutschen Kautschukindustrie: „Mit der Einigung haben wir einen hochinnovativen Vertrag geschlossen, der unseren Unternehmen genug Luft zum Atmen lässt. Gleichzeitig gibt er durch eine Reihe von Maßnahmen Antworten auf die Herausforderungen des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels. Der Vertrag schlägt ein neues Kapitel für die Tarifpartnerschaft in Deutschland auf.“Konkret sieht die Einigung eine schrittweise Lohnerhöhung um 3,3 Prozent zum 01.08.2014 und 2,8 Prozent zum 01.09.2015 vor. Schmidt hierzu: „Das ist eine verkraftbare Erhöhung für unsere Betriebe und angesichts der niedrigen Inflationsrate eine spürbare Reallohnsteigerung für die Beschäftigten.“ Dass der Tarifvertrag eine lange Laufzeit von 23 Monaten bis zum 31.05.2016 haben wird, bezeichnete Josef Lottes, Geschäftsführer Personal der Pirelli Deutschland GmbH und Verhandlungsführer für den ADK, als „wichtigen Faktor für Planungssicherheit und Stabilität für die Unternehmen.“ Darüber hinaus enthält der Vertrag ein umfassendes Demografiepaket. Dieses sieht unter anderem ein starkes Engagement der Demografieagentur für die Niedersächsische Wirtschaft in der Beratung der deutschen Kautschukindustrie vor, das von der IG BCE und dem ADK partnerschaftlich finanziell unterstützt wird. Der Tarifvertrag beinhaltet des Weiteren eine stufenweise Arbeitszeitverkürzung für ältere Mitarbeiter, um deren Beschäftigungsfähigkeit auch mit über 63 zu erhöhen. Erstmals ist auch eine flächentarifvertragliche Regelung für dual Studierende vorgesehen. Um dem Nachwuchsmangel zu begegnen, wird außerdem die Vergütung von Auszubildenden überproportional angehoben.
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