Der Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) hat sich nach der zweiten Verhandlungsrunde mit der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) auf einen neuen Tarifvertrag für die 30.000 Beschäftigten der Branche geeinigt. „Das hat Strahlkraft auf die insgesamt 75.000 Beschäftigten in der deutschen Kautschukindustrie und darüber hinaus“, sagte Josef Lottes, Geschäftsführer Personal der Pirelli Deutschland GmbH und Verhandlungsführer für den ADK, nach dem heutigen Abschluss.
Konkret sieht die Einigung eine schrittweise Lohnerhöhung um 2,5 Prozent zum 01.06.2016, eine weitere Stufe mit 1,9 Prozent zum 01.06.2017 und eine letzte um 0,6 Prozent zum 01.Januar 2018 vor. Die Ausbildungsvergütungen steigen zum 01. Juni 2016 um 40 Euro und zum 01. Juni 2017 noch einmal um 10 Euro. „Das ist eine verkraftbare Erhöhung für unsere Betriebe und angesichts der niedrigen Inflationsrate eine spürbare Reallohnsteigerung für die Beschäftigten“, kommentiert Lottes. Dass der Tarifvertrag eine lange Laufzeit von 24 Monaten bis zum 31.05.2016 haben wird, bezeichnete er als "wichtigen Faktor für Planungssicherheit und Stabilität für die Unternehmen. Angesichts der Unsicherheit gerade auf den Exportmärkten ist das ein Wert an sich. Der Abschluss ist fair für unsere Mitarbeiter und verkraftbar für unsere Unternehmen." Mit der überproportionalen Erhöhung der Ausbildungsvergütungen tue man außerdem etwas für die Zukunftsfähigkeit der Branche: "Die deutsche Kautschukindustrie hat bereits in ihrem letzten Tarifvertrag gezeigt, wie ernst es ihr ist mit den Themen 'demografischer Wandel' und 'Fachkräftesicherung'. Hier setzen wir erneut ein Zeichen, um attraktiv zu bleiben gerade auch für junge Menschen, die bei uns eine Ausbildung beginnen. Arbeitgeber und Gewerkschaft der deutschen Kautschukindustrie hab en hier erneut bewiesen, wie gut das System der Sozialpartnerschaft funktionieren kann, wenn beide Seiten gewillt sind, eine Lösung zu finden."
(kle)