Das haben die drei SPD-Politiker Alexander Vogt (stellvertretender Vorsitz der Landtagsfraktion), Jochen Ott (Vorstand der Landtagsfraktion) und der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD, André Stinka, zum Anlass genommen, eine kleine Anfrage an ihre Landesregierung in Nordrheinwestfalen (NRW) zu stellen. Angestoßen hat die Anfrage Alexander Vogt, der für Wirtschaft und Verkehr zuständig ist. Er möchte den „Klimaschutz und die lokale Wirtschaft vorantreiben“. Aufgrund der EU-Richtline sieht der Herner Politiker eine große Chance für die Gemeinden, über Vergabegrundsätze den Einsatz runderneuerter Reifen zu fördern. Außerdem möchte Vogt die Idee eines Reifenlabels, das auch Nachhaltigkeitsaspekte stärker berücksichtigt, vorantreiben. Man könnte auch, so Alexander Vogt weiter, „über die Gutschreibung von Krediten für Unternehmen, die auf runderneuerte Reifen setzen, nachdenken.“
Konkurrenz aus Nicht-EU-Ländern
Importreifen von außerhalb der EU setzen in Nordrheinwestfalen den Runderneuerungsmarkt stark unter Druck, bedrohen nicht nur Klimaschutzziele, sondern auch die Arbeitsplätze in diesem Industriesektor. In Herne sitzt mit Reifen Stiebling eine Vorreiter des Verfahrens der Runderneuerung. Die kleine Anfrage an den Landtag und die schwarz-grüne Regierung möchte in Erfahrung bringen, ob NRW bei öffentlichen Verfahren den Einsatz runderneuerter Reifen bereits berücksichtigt und ob es bereits Initiativen des Landes gibt, den Einsatz dieser Reifen zu fördern.
Weniger Umweltbelastung
Bei Lkw und Bussen besteht die Verpflichtung, Reifen nach 150 000 Kilometern auszutauschen. Jetzt können hier auch wiederaufbereitete Reifen statt neuer eingesetzt werden. Laut einer Studie des Fraunhofer UMSICHT aus dem Jahr 2022 werden bei der Runderneuerung bis zu 2/3 weniger Rohstoffe verbraucht. (jg)