In der aktuellen Ausgabe von AutoRäderReifen-Gummibereifung berichten wir bereits über die Details der Cyber Fleet-Lösung von Pirelli. Nachdem das System in Lateinamerika bereits ausgiebig getestet wurde, setzte Pirelli das Testprogramm auf europäischen Straßen fort. Der "intelligente Reifen" für kommerzielle Fahrzeugflotten rollte in knapp zwei Monaten bereits mehr als eine Million Kilometer, hauptsächlich auf Straßen in Deutschland und Skandinavien. Die Testphase soll im Februar 2013 abgeschlossen werden. Im Test von Pirellis neuester Technologie waren 15 schwere Lkw bislang in Europa im Einsatz. Die gesammelten Ergebnisse bestätigten laut den Verantwortlichen die Resultate aus Lateinamerika und die Erwartungen der Ingenieure. Cyber Fleet besteht aus einem Sensor im Reifeninneren und einem Überwachungsterminal. Der Sensor im Reifen misst den Reifendruck und speichert jede vorgenommene Wartung des Pneus. Diese Daten sendet er an das Terminal. Dort können Fahrer und Fuhrparkinhaber die Informationen abrufen. Durch diese Echtzeitüberwachung sollen die Spritkosten um bis zu 1.000 Euro pro Fahrzeug und Jahr gesenkt werden. Cyber Fleet wird in zwei Versionen erhältlich sein: Bei der statischen Variante speichert der Sensor alle Informationen zu Reifendruck und Temperatur. Mittels eines kleinen von Tecnomotor entwickelten Handcomputers können die Daten anschließend ausgelesen werden. Wird Cyber Fleet dynamisch eingesetzt, kann das System in alle auf dem Markt befindlichen Telematischen Systeme integriert werden. Nach der Installation übermittelt Cyber Fleet alle Daten dank einer Software von Spec Tec, Pirellis Partner für Datenprozesse, sofort an den Flottenmanager. Das heißt, Berichte und Statistiken können leicht mittels dieser Informationen erstellt werden. Über eine Remote-Verbindung kann Cyber Fleet auch jedes einzelne Fahrzeug und dessen Routen überwachen. Es funktioniert dabei wie ein RFID (Radio Frequency Identification) in jedem Reifen.
Reifenindustrie
24. September 2012
