Laut Meldung der österreichischen Presse Agentur APA wollen Beschäftigte des Goodyear-Reifenwerks im nordfranzösischen Amiens das Werk nun selbst übernehmen. Die Goodyear-Konzernleitung hat mitgeteilt, den Produktionsstandort aufzugeben. Über einen langen Zeitraum wurde mit dem Reifenhersteller Titan hinsichtlich einer Übernahme des Werkes verhandelt. In der letzten Woche wurde dann ein Schreiben des Titan-Vorstandsvorsitzenden Maurice Taylor an den französischen Industrieminister Arnaud Montebourg publik, in dem die „schlechte Arbeitsmoral der Franzosen“ als Grund für eine Absage an Goodyear benannt wurde. Die Gewerkschaft CGT hat nun ein eigenes Konzept für eine Beteiligungsgesellschaft der Arbeitnehmer vorgestellt. Danach soll die Kooperative dasselbe Konzept umsetzen, wie es in Zusammenarbeit mit Titan geplant war, berichtet APA. CGT-Anwalt Fiodor Rilov präsentierte die Idee vor etwa 200 Beschäftigten der Fabrik. Derzeit sind dort 1.173 Arbeitnehmer beschäftigt. Nach Rilovs Angaben müsste eine große Mehrheit der Arbeitnehmer eine Beteiligungsgesellschaft mittragen. In einer oder zwei Wochen sei dazu eine Versammlung geplant. Die CGT habe zudem angekündigt, mehr Aufträge beim amerikanischen Mutterhaus einzufordern.
Reifenindustrie
27. Februar 2013