Zwar zeigt sich die Reifensparte von Continental auch in Krisenzeiten robust aufgestellt, es war aber unter Kennern der Branche klar, dass der verordnete Sparkurs auch an der Rubber Division nicht spurlos vorüber gehen kann. Viel zu groß war das vom Management kommunizierte Volumen: Die ab 2023 angestrebten jährlichen Bruttoeinsparungen sollen sich in Summe auf über eine Milliarde Euro belaufen.
Die Konzern-Spitze rechnet nicht vor 2025 mit einer Rückkehr auf das Vorkrisenniveau von 2017. Zur Strategie zählen das Zusammenziehen von Aufgaben aus Produktion, Forschung und Entwicklung an den weltweit wettbewerbsfähigsten Standorten sowie Portfolioanpassungen. Darüber hinaus kündigte die Unternehmensleitung den Verkauf von dauerhaft unrentablen Geschäftsteilen an. Teile dieser Strategie führten voraussichtlich zur Verlagerung oder Schließung von Anlagen und Betriebsteilen an Standorten mit dauerhaft zu hohen Kosten, auslaufenden Technologien oder absehbar mittel- bis langfristig unwirtschaftlicher Auslastung der Produktionskapazitäten. Das Werk in Aachen fällt nach Ansicht der Manager in diese Kategorie. Am Standort Aachen fertigen rund 1.800 Beschäftigte besonders margenträchtige Reifen, wie es seitens der Chemiegewerkschaft IG BCE kommuniziert wird. (kle)
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