Die Achsvermessung wird im professionellen Reifenservice immer wichtiger.
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Die Achsvermessung wird im professionellen Reifenservice immer wichtiger.

ASA-Bundesverband

Achsvermessung im Fokus des modernen Reifenservice

Das neue Führungsteam des ASA-Fachbereiches Reifenservice und Achsvermessung gab einen Ausblick auf die Entwicklung des Reifenservice.

Der Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobil-Service-Ausrüstungen, kurz ASA, ist der Interessenverband der Werkstattausrüstungsunternehmen in Deutschland.  Gut 90 Mitgliedsunternehmen haben sich im ASA organisiert. Der ASA-Verband unterhält fünf Fachbereiche, in denen  die technische Sacharbeit stattfindet. Mögliche Lösungsansätze sollen zur Harmonisierung von Richtlinien und Prüfprozeduren im europäischen Kfz-Reparaturmarkt beitragen. Der ASA-Fachbereich Reifendienst- und Achsmessgeräte hat in seiner Sitzung Mitte Januar 2024 ein neues Führungsduo gewählt. An der Spitze stehen für die nächsten zwei Jahre Jan Wagner, Hunter Deutschland GmbH als Leiter und Karsten Meinshausen von der Nexion Group als Stellvertreter.

Bernhard Hoffmann, der den Fachbereich über zwölf Jahre leitete, stand wie sein Stellvertreter Jens-Peter Mayer für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Jan Wagner und Karsten Meinshausen wollen die erfolgreiche Arbeit ihrer Vorgänger fortsetzen und dem Fachbereich zugleich neue inhaltliche Impulse geben. „Wir sind darin einig, dass die Achsvermessung, die ein Teil der inhaltlichen Schwerpunkte im Fachbereich Reifenservice und Achsvermessung ist, aufgrund der technologischen Entwicklungen der letzten Jahre und künftig zu erwartender technischer Innovationen stärker in den Fokus unserer Arbeit gerückt werden muss“, sagt Jan Wagner.

Jan Wagner führt den Fachbereich Reifenservice und Achsmessgeräte in den kommenden zwei Jahren.
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Andreas J. Focke
Jan Wagner führt den Fachbereich Reifenservice und Achsmessgeräte in den kommenden zwei Jahren.

Insbesondere das allgegenwärtige Thema Fahrerassistenzsysteme erfordert mehr Aufmerksamkeit. „Assistenzsysteme zu kalibrieren ist für Werkstätten heute so selbstverständlich wie es in den 80er Jahren der Kompressionstest am Motor war“, verdeutlicht Karsten Meinshausen. Allerdings herrscht teilweise nur unzureichende Kenntnis über die Funktionsweisen der am Markt etablierten Systeme und ihre Besonderheiten bei Handhabung, Wartung und Reparatur. „Präzise arbeitende Assistenzsysteme sind eine wesentliche Voraussetzung für die reibungslose Funktion zunehmend digitalisierter und vernetzter Fahrzeuge. Besonders im Hinblick auf autonom fahrende Fahrzeuge gewinnen die Fahrassistenzsysteme künftig weiter an Bedeutung“, so Wagner.

Damit steigen auch die Anforderungen an Werkstätten bei der Arbeit mit und an den Assistenzsystemen. „Präzision bei Arbeiten an den Fahrzeugen sind oberstes Gebot, denn schon minimale Abweichungen von den Sollwerten können im Straßenverkehr fatale Folgen haben“, sagt Meinshausen. Ein genaues Verständnis des Gesamtsystems aus Fahrwerk, Reifen, Radaufhängung und Achsgeometrie sei darum künftig noch wichtiger, um die geforderte Präzision im Reparaturalltag sicher zu stellen, sind die beiden FB-Leiter überzeugt.

ADAS-Know-how

„Aktuell prüfen wir, ob es sinnvoll ist, den aktuellen Sachstand und künftige Entwicklungen rund um ADAS-Systeme in eine in den Fachbereich integrierte Arbeitsgruppe auszulagern und parallel zu allen Themen rund um Reifen Wuchten und Montieren einen eigenen Know-how-Pool zu Fahrerassistenzsystemen aufzubauen“, so Karsten Meinshausen, der die Leitung der Arbeitsgruppe übernehmen würde.

Präzision und Sorgfalt beim Wuchten und Montieren von Reifen dominieren seit Jahren auch die klassischen Themen des Fachbereichs. Das zeigt sich grundsätzlich auch in den Verkaufsstatistiken der Hersteller von Reifenwucht- und Montiermaschinen. Tendenziell investieren Werkstätten und Reifenfachhandelsbetriebe heute in hochwertigere Maschinen. Dies auch, um die immer knappere Ressource Fachkraft zu entlasten und den technischen Trend zu schweren Rad-Reifen-Kombinationen im Arbeitsalltag des Montagepersonals zumindest teilweise zu kompensieren. 

Karsten Meinshausen unterstützt Jan Wagner als Stellvertreter und legt sein Augenmerk besonders auf ADAS-Systeme.
Foto: ASA-Verband
Karsten Meinshausen unterstützt Jan Wagner als Stellvertreter und legt sein Augenmerk besonders auf ADAS-Systeme.

Absatzrückgang in 2023

Für das Jahr 2023 zeigen die Verkaufsstatistiken einen deutlichen Rückgang in den Produktbereichen Reifenmontier-, Reifenwuchtmaschinen und Achsmessgeräte von gesamt knapp 22 Prozent gegenüber Vorjahr. Mögliche Ursachen sehen die beiden Fachbereichsleiter in der insgesamt angespannten Investitionslage der Betriebe und einigen Sonderfaktoren, die den Maschinenabsatz zusätzlich belastet haben. So setzt sich beispielsweise der Trend im Reifenmarkt fort, Fahrzeuge mit Ganzjahresreifen auszustatten. „Der Rückgang saisonaler Radwechsel wirkt sich mittelbar auch auf den Absatz von Reifenmontier- und Reifenwuchtmaschinen aus“, sagt Jan Wagner. Der starke Rückgang bei Achsvermessungssystemen hat eine Ursache möglicherweise auch in einer allmählich erreichten Marktsättigung. „Seit 2020 konnte wir einen erhöhten Absatz von Achsmesssystemen verzeichnen. Die Absatzzahlen 2023 deuten auf eine Normalisierung der Nachfrage in diesem Produktbereich hin“, sagt Karsten Meinshausen.

Karsten Meinshausen (m) wurde für weitere zwei Jahre als ASA-Vizepräsident bestätigt. Zusammen mit Präsident Frank Beaujean (r.) und Vizepräsident Finanzen Marco Kempin leitet er die Geschicke des seit 1972 bestehenden Bundesverbandes der Hersteller und Importeure von Automobilservice-Ausrüstungen (ASA) e.V.

ASA-Verband

Faire und gleichberechtigte Chancen

Der Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobilservice-Ausrüstungen e.V. (ASA) lud Anfang Mai 2023 zur Mitgliederversammlung nach Kassel. 57 der aktuell 86 Mitglieder folgten dem Ruf in das Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe.

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Reifenindustrie

Haweka integriert ACC-Kalibrierung in Nutzfahrzeug-Achsvermessung

Haweka präsentiert auf der Automechanika 2016 erstmals das integrierte Prüf- und Einstellsystem SAD500 und SAD4000 für Fahrerassistenzsysteme (ACC-Sensoren für Abstandsregelung und Multifunktionskameras für Spurhalteassistent) als Erweiterung des Nutzfahrzeug-Achsvermessungs-Systems AXIS in Halle 8, Stand A 72.

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Reifenindustrie

HAWEKA integriert ACC-Kalibrierung in Nfz-Achsvermessung

Auf der Automechanika 2016 in Frankfurt/Main präsentiert die HAWEKA AG in Halle 8, Stand A 72, erstmals das integrierte Prüf- und Einstellsystem SAD500 und SAD4000 für Fahrerassistenzsysteme (ACC-Sensoren für Abstandsregelung und Multifunktionskameras für Spurhalteassistent) als Erweiterung des Nutzfahrzeug-Achsvermessungs-Systems AXIS. Eine regelmäßige Überprüfung der Assistenzsysteme soll für einen einwandfreien Betrieb und somit für mehr Sicherheit im Nfz-Alltag sorgen.

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Reifenindustrie

Premium-Winterreifen auch für ältere Pkw

Das Alter der Pkw auf deutschen Straßen hat laut Statista 2014 mit 8,8 Jahren einen neuen Höchststand erreicht. Damit bleibt der Anteil von Pkw ohne Fahrerassistenzsysteme weiterhin auf einem hohen Stand: Nach Angaben des DAT-Reports 2014 haben zehn Prozent der Wagen nicht einmal einen Blockerverhinderer, 30 Prozent sind ohne das Assistenzsystem ESC unterwegs. Daher verfügen diese Wagen über geringere Sicherheitsreserven als die neueren Autos im Straßenverkehr. Ihre Bremswege verlängern sich vor allem auf nassen Straßen, die Dirigierbarkeit beim Ausweichen beispielsweise auf Schnee ist eingeschränkt. Darauf weist Continental hin.

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