Stellt man den ersten Nokian Hakkapeliitta einem aktuellen Winterkönner aus dem Portfolio der finnischen Marke gegenüber, bekommt man einen deutlichen Eindruck davon, wie sehr sich Reifen in den letzten 75 Jahren verändert haben. Profiltechnisch, aber auch in der chemischen Zusammensetzung und im Aufbau wurden in der Reifenentwicklung in diesem Zeitraum Welten durchschritten. Dass die Pioniere der Winterreifenentwicklung im hohen Norden Europas zu finden sind, liegt nahe. Auf nordischem Schnee und Eis testet der Winterreifenspezialist Nokian Tyres aus Finnland seine Reifen unter extremsten Bedingungen und bei höchsten Geschwindigkeiten. Die Brutstätte der Winterpneus der Marke, das „weiße Hölle“ genannte Testzentrum, ist in der Nähe von Ivalo angesiedelt. Dort sinkt das Thermometer locker mal auf minus 30 Grad. Auch die beiden jüngsten für den deutschen Markt relevanten Nokian Schöpfungen WR D3 und WR A3 durchliefen hier ausgiebige Testzyklen. Das Gelände existiert seit 1984 und verfügt über eine Vielzahl unterschiedlicher Strecken für nahezu jede Winteranforderung. Die Geschichte der Winterbereifung aus Finnland reicht natürlich viel weiter zurück. Nokian Tyres brachte den ersten Winterreifen bereits 1934 auf den Markt. Zwei Jahre später wurde der Hakkapeliitta im Winter des Nordens geboren und feiert jetzt seinen 75. Geburtstag.
Aufnahmen von für die Reifenbrache historischem Wert kann man unter http://www.hakkapeliitta75.com/en/ abrufen. Die Produktion von Reifen war in Zeiten politischer Unsicherheit und aufgrund von Materialknappheit kein leichtes Unterfangen. In den 30er Jahren wurde die Gummi-Industrie in Finnland stark zentralisiert. Die ersten Hakkapeliittas wurden zunächst nur in Skandinavien und Estland vertrieben. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurden die Ausfuhren beschränkt. Die Idee wintertauglicher Bereifung allerdings wuchs weiter. Für die Unternehmens-Verantwortlichen galt es in den Nachkriegsjahren, die als „Pioniere der Sicherheit“ betitelten Winterreifen zu verbessern und international zu vermarkten. Als Mittel zur Förderung des Markenimages dienten hierfür unter anderem auch Auftritte im Motorsport. In den legendären Monte Carlo Rallyes in den 50er und 60er Jahren fanden Reifen der Marke international Beachtung. Aber nicht nur die große Bühne verhalf der Produktlinie Hakkapeliitta zu Anerkennung. 33 Modelle für verschiedene Fahrzeugsegmente und Anforderungsprofile wurden im Laufe der Jahrzehnte in über 50 Länder exportiert. Ob bespikte Winterpneus oder spikelose Reifen für Pkws, Lkws und schwere Arbeitsmaschinen – der Stellenwert wintertauglicher Bereifung und speziell der Hakkapeliitta-Serie stieg besonders in den nordischen Ländern kontinuierlich.
Von den in der Entwicklung des Hakkapeliitta gesammelten Erfahrungswerten profitieren nach Aussage der Nokian-Verantwortlichen auch die speziell auf das mildere deutsche Klima zugeschnittenen heutigen Pneus WR D3 und A3. Die Winterkompetenzen der finnischen Marke sind unbestritten und werden auch durch entsprechende Testergebnisse belegt. Vom nördlichsten Winterreifenproduzenten der Welt wird man auch in Zukunft Produkte erwarten dürfen, die den Ansprüchen der Hakkapeliitta- und WR-Familien entsprechen. (kle)