Waren es im Jahr 2022 noch 31.300 Besucher, so waren es dieses Jahr 37.200. Sicherlich wird in den Jahren zuvor die Pandemie dabei eine Rolle gespielt haben. Dennoch sehen die Messeverantwortlichen in der steigenden Besucherzahl eine vielversprechende Marktentwicklung. „Die Händler verkaufen gut und die Restauratoren bekommen wieder Aufträge“, so Projektleiter Roland Bosch. „Neben Hochglanz-Oldtimern sind heute auch zunehmend Fahrzeuge mit einer nachvollziehbaren Vergangenheit begehrt. Noch vor wenigen Jahren hörte man oft die stolze Aussage der Besitzer: ‚Mein Oldtimer ist besser als neu‘. Dies hat sich in letzter Zeit geändert. Den ‚Zustand 1‘ verliert ein Fahrzeug ja ohnehin bereits mit dem Tag der ersten Zulassung. Heute sind auch die in Würde gealterten Oldtimer mit ehrlicher und schöner Patina gefragt. Dies kann man auch in der Preisentwicklung ablesen. Wenn dazu noch eine umfassende Fahrzeugdokumentation mit allen Rechnungen und Fotos hinzukommt – vielleicht sogar von der damaligen Auslieferung beim Händler – sind schön patinierte Oldtimer ‚Gold wert‘.“
Mit dem Alter der Oldtimer-Fans ändern sich auch ihre Vorlieben. „Jede Generation steht auf die Sorte von Autos, die man mit dem Erhalt des Führerscheins erstmals gefahren hat oder aber, die man sich damals nicht leisten konnte“, so Roland Bosch. „Wir können hier auf der Klassikwelt Bodensee all diese Generationen bedienen. Derzeit laufen vor allem die Fahrzeuge der 1960er- und 1970er Jahre sehr gut, die 1980er- und 1990er-Jahre holen bereits kräftig auf.“
Mit dem neuen Termin Anfang Juni kommt die 15. Klassikwelt Bodensee ein paar Wochen später als in den vergangenen Jahren, aber immer noch in der Vorsaison. Herzstück sind traditionell die Clubs in den Hallen der A-Achse und der Teilemarkt in der B-Achse, wobei die Rolle als Verkaufsmesse durchaus in den Vordergrund wandert. Hier sind in den B-Hallen namhafte Händler und Marken vertreten; das Freigelände ist mit einbezogen und das Oldtimer-Parken in vorderster Reihe auf dem Gelände ebenfalls. Beim Vintage-Racing auf dem Messerundkurs mit klassischen Rennwagen und Motorrädern geht es wieder rund; für die Airshow darf man wieder namhafte fliegende Klassiker erwarten. Auch Sonderschauen sind elementarer Bestandteil der Messekonzeption: „25 Klassiker aus zehn Nationen“, die PUCH-Clubs aus Österreich, „Mythos BMW“ und viele weitere Schmankerln werden Bestandteil der Neuauflage. (akl)