Die Hein Gericke Group GmbH hat erklärt, dass eine von sieben Gesellschaften der Gruppe, die Hein Gericke Deutschland GmbH, Düsseldorf, beim Amtsgericht Düsseldorf den Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens gestellt hat. Von dem Vorgang betroffen sind zunächst bis zu 130 Mitarbeiter. Für die Gesellschaft bestehe aus heutiger Sicht das realistische Ziel einer Fortführung. Hierzu sollen weitere Investoren an Hein Gericke beteiligt werden. Mit entsprechenden Interessenten werden Gespräche geführt.Die Geschäftsführung der Hein Gericke Deutschland hat gehandelt, weil ein angelsächsischer Fondsinvestor den Restbetrag von rund 1,2 Mio. Euro eines Kredits ohne wirtschaftliche Notwendigkeit und trotz vereinbarungsgemäßer Rückzahlung gekündigt und sofort fällig gestellt hat. Die Unternehmensgruppe ist eigenen Angaben zufolge frei von Bankverbindlichkeiten und verfügt über einen positiven, siebenstelligen Zahlungsmittelbestand. Die konsolidierte Bilanz weist aktuell eine Eigenkapitalquote von etwa 45 Prozent auf. Die überwiegende Eigenkapitalfinanzierung reichte jedoch allein nicht aus, um genügend Liquidität für das operative Geschäft des Markenherstellers bereitzustellen. Im zweiten Halbjahr hat die neue Führungsspitze ein Effizienzsteigerungs-Programm umgesetzt werden. Dieses habe eine Ergebnisverbesserung um jährlich 2,5 Mio. Euro bewirkt. Als für die aktuelle Entwicklung schwerwiegend hat sich nach Aussage der Verantwortlichen das Wirken einer Investmentbank herausgestellt. Eine komfortabel besicherte Unternehmensanleihe konnte nicht rechtzeitig platziert werden. Gegen die betroffenen Frankfurter Investment-Banker wird derzeit die durchsetzbare Höhe der Schadenersatzansprüche geprüft.
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