Zum zweiten Mal innerhalb von nur zwei Jahren droht der Suhler Traditionsfirma Simson das Aus. Bereits vor zwei Jahren gingen in Suhl kurzzeitig die Lichter aus - damals kaufte sich der schwäbische Maschinenbauer Kontec in das Unternehmen ein und lieferte die notwendige Finanzierung. Doch Kontec hat jetzt scheinbar die Lust am verlustträchtigen Leichtkradbauer verloren.
Das Thüringer Wirtschaftsministerium bedauert die erneute Zahlungsunfähigkeit des traditionsreichen Suhler Motorradbauers. Über den Verlauf der Gespräche zur Rettung des Unternehmens vor dem Insolvenzantrag wollte Ministeriumssprecher Stephan Krauß keine Angaben machen. Man stehe im Gespräch mit der Geschäftsführung und dem Insolvenzverwalter, der Erfurter Kanzlei Wutzke und Förster. Zwar konnten den 90 Mitarbeitern des Unternehmens die letzten Löhne noch ausgezahlt werden, doch wie es nun weitergehen soll, ist bislang unklar. Aktuell erstellt der Insolvenzverwalter eine Aufstellung des mobilen Anlage- und Umlaufvermögens. Unklar ist auch, wie das immerhin 468 Händler umfassende, deutschlandweite Netz weitergeführt werden soll und ob aus den dezentralen Beständen noch kurzfristige Finanzsicherheit gewonnen werden kann. Immerhin 283 der 468 Händler (60%) kommen nach wie vor aus ostdeutschen Bundesländern.