Diese Studie beschreibt technische und nicht-technische Maßnahmen, wie Emissionen aus Reifen- und Fahrbahnabrieb in die Umwelt zu vermeiden und eingebrachten Mengen zu reduzieren sind. Demnach entsteht beim Reifenabrieb Mikroplastik, das über den Boden, die Luft und das Wasser in die Umwelt gelangt. Ist das Mikroplastik erst einmal dort, kann es nur schwer wieder entfernt werden. In Auftrag gegeben haben diese Studie der Verband der europäischen Reifen- und Kautschukhersteller ETRMA und der Verband der amerikanischen Reifen und Kautschukhersteller USTMA bereits 2022. Nun liegen die Ergebnisse der Studie vor und geben damit auch der erst im Dezember eingeführten EURO 7 Norm eine wissenschaftliche Basis.
Die neue EURO 7 Norm
Die Europäische Union (EU) hat sich am 18.12. 2023 auf die EURO 7 Norm verständigt, die erstmals auch den Bremsen- und Reifenabrieb bei der Einordnung eines Fahrzeugs berücksichtigt. Diese Regeln ergänzen die bereits eingeführten präventiven Maßnahmen wie Geschwindigkeitsreduzierungen und den Apell zu defensiver Fahrweise oder nachgelagerte Maßnahmen wie Straßenreinigung oder Straßenentwässerung. Sie können, so die Fraunhofer Studie dazu beitragen, dass erheblich weniger Reifenabrieb entsteht. Durch technische Maßnahmen wie eine optimale Verteilung von Antriebsmomenten oder eine erhöhte Reifenabrieb-Resistenz lässt sich der Schutz optimieren.
Wie Abrieb in die Umwelt gelangt
Das Fraunhofer Institut schätzt die jährliche Menge an Reifenabrieb in Deutschland auf 60.000 bis 100.000 Tonnen Mikroplastik. Reifen verbinden sich während der Fahrt mit der Fahrbahnoberfläche und weiteren Partikeln (zum Beispiel Sand) oder Feinstaub aus der Luft zu Tyre and Road Wear Particles (TRWP). Von dort gelangen sie in die Umwelt, was noch nicht hinlänglich erforschte Folgen hat. Für die Studie hat das Fraunhofer UMSICHT mehr als 500 Fachliteraturquellen an Minderungsmaßnahmen für TRWP zusammengetragen, kategorisiert und ausgewertet.