Nokian Tyres muss in Finnland Steuern in Höhe von 87 Mio. EUR nachzahlen. Die Nachforderung der Steuerbehörde betreffen die Jahre 2007-2010 – es geht um die steuerliche Bewertung der Russland-Geschäfte der finnischen Reifenmarke.
In der Begründung der Steuerverwaltung heißt es, die Steuerbehörden hätten die moderne und effiziente Produktionsanlage in Russland in Verbindung mit dem Vertriebs- und Logistiknetz in ganz Russland als Grundlage für das erfolgreiche russische Geschäft ignoriert. Die Steuerverwaltung hält das russische Werk für einen "risikoarmen Auftragsfertiger" und hat deshalb entschieden, dass ein erheblicher Teil der Gewinne der russischen Tochtergesellschaften dem steuerpflichtigen Einkommen von Nokian Tyres in Finnland hinzugefügt werden. In der Praxis führt dies zu einer doppelten Besteuerung der Einkünfte, was im Widerspruch zum bestehenden Steuerabkommen steht. Nokian Tyres will gegen die Entscheidung Berufung einlegen. Laut den Nokian-Verantwortlichen hat die Steuerverwaltung bisher keine entsprechende Begründung vorgelegt, um die Missachtung der Verrechnungspreisdokumentation der Gesellschaft zu rechtfertigen.
Der Entscheidung der Steuerverwaltung soll keine Auswirkungen auf die Dividendenausschüttung des Unternehmens haben. Das Board of Directors wird der Hauptversammlung vorschlagen, die Dividende je Aktie für das Jahr 2015 zumindest auf dem Niveau des Vorjahres zu belassen.
(kle)