Beim Auftaktrennen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring am vergangenen Samstag kam es zu einem schweren Unfall. Aus bisher ungeklärten Gründen hob ein Nissan GT-R GT3 ab und wurde über den FIA-Sicherheitszaun geschleudert. Bei dem Unfall kam ein Zuschauer ums Leben. Das Rennen wurde abgebrochen. Der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) reagierte und erteilte ein vorläufiges Verbot für die schnellsten Fahrzeuge bei DMSB-genehmigten Veranstaltungen auf dem Nürburgring.
Das DMSB-Präsidium bestätigte nun auf einer Sondersitzung den vorläufigen Entzug der Streckenlizenz für die Nürburgring-Nordschleife für einige Fahrzeugklassen grundsätzlich und nahm zugleich Präzisierungen vor. Die Fahrzeugklassen SP7, SP8, SP8T, SP9, SP-Pro, SP-X sowie Cup-2, die GT-Klassen der H4, die E1-XP1, E1-XP2 und E1-XP Hybrid sind bis auf Weiteres nicht mehr bei DMSB-genehmigten Veranstaltungen auf der Nordschleife startberechtigt. Die seriennahe Klasse SP10 ist hingegen ab sofort wieder zugelassen, teilt der Deutsche Motor Sport Bund mit. Der Unfallhergang wird derzeit analysiert. Dazu sollen die Daten aller der Charakteristik des Unfallfahrzeugs ähnlichen Fahrzeuge untersucht werden. „Ziel ist es dabei, nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, die sicheren und fairen Motorsport auf der Nordschleife auch in Zukunft ermöglichen. Dabei wird es keine Denkverbote geben”, so DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck. „Wir setzen uns schon in der nächsten Woche mit allen Beteiligten an einen Tisch, um zu klären, welche Voraussetzungen für einen für alle Beteiligten sicheren Rennbetrieb notwendig sind. Rennstrecke, Zuschauerplätze, Fahrzeuge, sportliches Reglement: Alles kommt auf den Prüfstand, wobei wir kurzfristige Lösungen für die nächsten Wochen ebenso diskutieren werden wie langfristige, die den Sport auf dieser weltweit einzigartigen Rennstrecke auch in zehn und zwanzig Jahren noch ermöglichen sollen.”
(akl)