Rhein Chemie, die hundertprozentige Tochtergesellschaft von Lanxess, hat im brasilianischen Porto Feliz ein neues Werk für Hochleistungs-Heizbälge (Bladder) eröffnet, die bei der Reifenherstellung eingesetzt werden. Die Anlage soll eine Jahreskapazität von rund 170.000 Bladdern haben. Eine neue Anlage zur Herstellung von polymergebundenen Kautschukadditiven (Rhenogran) mit einer Kapazität von 1.800 Jahrestonnen folgt nach Angaben des Unternehmens im Jahr 2014. Insgesamt wird Lanxess eigenen Angaben zufolge rund zehn Millionen Euro investieren und etwa 60 neue Arbeitsplätze schaffen. „Mit dieser Investition in Brasilien, der sechstgrößten Volkswirtschaft der Welt, bekräftigen wir unseren Fokus auf die Wachstumsmärkte. Wir wollen an der positiven Entwicklung der Automobil- und Reifenindustrie in Lateinamerika teilhaben“, so Rainier van Roessel, Vorstandsmitglied der Lanxess AG. Die Bladder aus Butylkautschuk, die der Spezialchemie-Konzern unter dem Namen Rhenoshape vermarktet, werden unter hohem Druck und hohen Temperaturen aufgeblasen, um dem Reifen seine endgültige Form zu geben. Sie sollen eine wesentlich längere Lebensdauer haben, so dass mit einem Rhenoshape-Bladder bis zu drei Mal mehr Reifen hergestellt werden können. Neben der Produktivitätssteigerung erhöhen laut Unternehmensangaben außerdem eine verbesserte Wärmeleitfähigkeit des Bladder Compounds und weitere Faktoren die Qualität des Reifens, was zu höherer Sicherheit und einem niedrigeren Rollwiderstand und damit zu weniger Spritverbrauch führt. Rhein Chemie war vor rund zweieinhalb Jahren mit der Akquisition des argentinischen Unternehmens Darmex in das Bladder-Geschäft eingestiegen. Mit dem Kauf des US-Unternehmens Tire Curing Bladders im Jahr 2012 ist die Rhein Chemie heute der größte unabhängige Bladder-Hersteller weltweit.
Reifenindustrie