Reifenindustrie

FAST 2025: Wandel in der automobilen Wertschöpfungsstruktur

Die aktuelle Studie „FAST 2025 – Future Automotive Industry Structure“ von Oliver Wyman und dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zeigt, dass ein Wandel in der automobilen Wertschöpfungsstruktur stattfindet. Der Automobilindustrie stünden Jahre mit großen Herausforderungen bevor. Alle Marktteilnehmer müssten sich auf regionale Expansion und Investitionen in neue Technologien einstellen. So werde die weiter wachsende Bedeutung der Schwellenländerallen voran China und Indiengravierende Auswirkungen auf die Wertschöpfung von OEMs und Zulieferern haben. Hinzu kommen die Herausforderungen durch neue Geschäftsfelder wie Elektromobilität und Fahrzeugvernetzung. Um in dem dynamischen und komplexen Marktumfeld von morgen zu den Gewinnern zu gehören, gilt es, Wachstumssegmente und -märkte rechtzeitig zu erkennen, die eigene Wertschöpfungsstrategie zu überdenken und sich im Wettbewerb zukunftsorientiert aufzustellen. Zuletzt erzielte die Automobilindustrie mit rund 80 Millionen produzierten Fahrzeugen neue Rekordwerte und ist heute eines der zentralen Standbeine der Weltwirtschaft. Doch die Automobilbranche erlebt laut Studie einen starken strukturellen Wandel. Zunehmende Modell- und Variantenvielfalt bei zugleich kürzeren Produktlebenszyklen, umfangreiche Modularisierungs- und Baukastenstrategien, hohe Dynamik beim Einsatz neuer Technologien im Auto, neue Entwicklungsschwerpunkte rund um Elektromobilität sowie starker Kostendruck und hohe Kapitalintensität haben die Zusammenarbeit von OEMs sowie Zulieferern nachhaltig verändert – und damit auch ihre Wertschöpfungsanteile. „Die Herausforderungen für OEMs und Zulieferer sind immens“, betont Klaus Bräunig, Geschäftsführer des VDA. „Deshalb wird es wichtiger denn je sein, mit der richtigen Wertschöpfungsstrategie die sich bietenden Chancen zu nutzen.“ Die Innovationsbestrebungen der OEMs würden künftig weniger dem Komfort, sondern vor allem Umweltfreundlichkeit und Effizienz gelten. Gerade die Themen Elektromobilität und Leichtbau stehen im Fokus und würden drastische Wertverschiebungen nach sich ziehen. Darüber hinaus hat die Bedeutung von Schwellenländern wie China oder Indien als Absatz- und Produktionsmärkte stark zugenommen. Speziell China verzeichnete zuletzt einen enormen Anstieg der Produktionsleistung. Liefen 2005 noch 5,2 Millionen Fahrzeuge vom Band, so waren es 2011 bereits mehr als 17 Millionen – und mittlerweile ist China mit einem Viertel der globalen Fahrzeugfertigung der größte Produktionsstandort der Welt. Darüber hinaus ist laut „FAST 2025“ für die weltweite Automobilindustrie bis 2025 mit einem insgesamt soliden Wachstum von jährlich rund 3 Prozent zu rechnen. Auch ergab die Studie, dass sich die Wertschöpfung der Fahrzeugmodule selbst ändert. Durch die Notwendigkeit zum konsequenten Leichtbau werde die F&E-Wertschöpfung bei Karosserie und Exterieur mit 7 beziehungsweise 6 Prozent überdurchschnittlich wachsen. Den größten absoluten Beitrag zur F&E-Wertschöpfung, die im Zeitraum 2012 bis 2025 mit einer jährlichen Zuwachsrate von 2,3 Prozent von 110 auf 150 Milliarden Euro steigen wird, leiste neben dem Gesamtfahrzeug nach wie vor das Modul Verbrennungsmotor und Aggregate. Hier seien noch immer große Verbesserungspotenziale zu erzielen.

Reifenindustrie

"Nicht auf dem Erreichten ausruhen"

Im Rahmen des VDA-Neujahresempfanges in Berlin hat Matthias Wissmann Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften dazu aufgefordert, weiter an einem Strang zu ziehen. „Das hat Deutschland in den letzten Jahren stark gemacht, jetzt aber müssen wir aufpassen, dass der Industriestandort wetterfest bleibt. Wir dürfen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen“, mahnte der VDA-Präsident. Wissmann stellte heraus, dass die Automobil- und deren Zulieferer-Industrie einen wesentlichen Beitrag zur aktuell wirtschaftlichen Lage hierzulande leiste.

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