Der Continental-Konzern hat in den ersten drei Quartalen 2014 sein Konzernergebnis im Vergleich zum Vorjahr überproportional um 14,1 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro erhöht. Das Ergebnis pro Aktie stieg auf 8,99 Euro nach 7,88 Euro im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig bekräftigte der internationale Automobilzulieferer seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr.„Unsere zum Halbjahr auf rund 11 Prozent angehobene bereinigte EBIT-Marge haben wir fest im Blick und halten es sogar für realistisch, dass wir am Jahresende leicht darüber liegen. Der Umsatz soll in diesem Jahr insgesamt rund 34,5 Milliarden Euro betragen, trotz der negativ wirkenden Wechselkurseffekte, die wir in den ersten neun Monaten in Höhe von 650 Millionen Euro verbuchen mussten“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart am Dienstag bei der Vorlage der Zahlen nach drei Quartalen. „Die Entwicklung der für uns relevanten Wechselkurse sollte sich aus heutiger Sicht bis zum Jahresende aber nicht mehr maßgeblich verändern.“
Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Währungskursveränderungen stieg der Konzernumsatz nach den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,7 Prozent. Unbereinigt lag das Plus bei 2,7 Prozent. Damit betrug der Konzernumsatz 25,6 Milliarden Euro. Zur Stärkung der Ertragskraft von Powertrain und zur Reduzierung künftiger Risiken, hauptsächlich im Geschäftsbereich Hybrid Electric Vehicle (HEV), wurden in der Division im dritten Quartal Sondereffekte und andere nicht wiederkehrende Aufwendungen von insgesamt 334 Millionen Euro aufgeführt. Folglich verringerte sich das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. September im Vergleich zum Vorjahr leicht um 2,7 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Marge von 9,6 Prozent nach 10,1 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Das bereinigte operative Ergebnis stieg in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,4 Prozent auf nahezu 3 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 11,5 Prozent und damit leicht über dem Wert von 11,3 Prozent aus den ersten neun Monaten des Jahres 2013. Der Continental-Konzern reduzierte seine Netto-Finanzschulden zum 30. September im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 1,6 Milliarden Euro auf 3,9 Milliarden Euro. Die Netto-Finanzschulden haben sich gegenüber dem Stand zum 31. Dezember 2013 um 363 Millionen Euro verringert. Der Verschuldungsgrad verbesserte sich somit am Ende des dritten Quartals auf 36,2 Prozent. Zum 30. September 2014 verfügte Continental eigenen Angaben zufolge über ein Liquiditätspolster von insgesamt mehr als 6 Milliarden Euro, davon rund 2 Milliarden Euro flüssige Mittel sowie zugesagte, ungenutzte Kreditlinien von über 4 Milliarden Euro. Continental verbesserte den Free Cashflow nach den ersten drei Quartalen um 527 Millionen Euro auf 941 Millionen Euro. Das negative Zinsergebnis reduzierte sich in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 415 Millionen Euro auf 216 Millionen Euro. Dieser Rückgang ist insbesondere auf die im Vorjahr genutzte Möglichkeit der vorzeitigen Rückzahlung von vier im Jahr 2010 emittierten Anleihen und ihrer teilweisen Refinanzierung durch im zweiten Halbjahr 2013 begebene, deutlich zinsgünstigere Anleihen zurückzuführen.
Continental weist in den ersten drei Quartalen in seiner Ergebnisrechnung insgesamt 371 Millionen Euro Steuern vom Einkommen und vom Ertrag aus. Dies entspricht einer Steuerquote von 16,6 Prozent nach 12,6 Prozent im Vorjahreszeitraum. In den ersten drei Quartalen investierte das Unternehmen laut den Verantwortlichen 1,3 Milliarden Euro in Sachanlagen und Software. Damit beträgt die Investitionsquote 5,1 Prozent nach 5,4 Prozent im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Continental erhöhte den Aufwand für Forschung und Entwicklung im Vergleich zu den ersten neun Monaten im Vorjahr um 10,4 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Quote von 6,4 Prozent des Umsatzes nach 5,9 Prozent vor einem Jahr.
Zum Ende des dritten Quartals beschäftigte Continental 189.361 Mitarbeiter. Das sind rund 11.600 Beschäftigte mehr als am Jahresende 2013. Grund dafür sind laut Unternehmensangaben gestiegene Volumina, Akquisitionen sowie der Ausbau der Forschung und Entwicklung in der Automotive Group sowie zusätzliche Produktionskapazitäten, Vertriebskanäle und Akquisitionen in der Rubber Group. Die Automotive Group erzielte in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Umsatz von 15,5 Milliarden Euro. Die Rubber Group erwirtschaftete in den ersten drei Quartalen einen leicht gestiegenen Umsatz von fast 10,2 Milliarden Euro und erreichte mit 17,8 Prozent erneut eine bereinigte EBIT-Marge, die über dem Vorjahresvergleichswert von 17,0 Prozent liegt. Aufgrund der weiter gefallenen Rohmaterialpreise erwarten die Verantwortlichen eine Entlastung für die Rubber Group statt von bisher 160 Millionen Euro nun in Höhe von 180 Millionen Euro.