Der Reifenfachhandel definiert sich nach dem Slogan „Hightech Reifen benötigen hightech Dienstleistungen“. Reifenfachhändler müssen heutzutage ein hohes Niveau erfüllen. Durch permanente Investitionen in technisches Equipment und die konsequente Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden diese Unternehmen dadurch ihrer Verantwortung für die Sicherheit des Autofahrens in besonderer Weise gerecht.
Dies betrifft vor allem die hightech Reifen der neuesten Generation, so genannte Ultra High Performance (UHP-) und Runflat-Reifen. Unter UHP-Reifen versteht man Pkw-Reifen mit einem hohen Geschwindigkeitsindex - V/W/Y/ZR-Reifen - und einem Höhen-/Breitenverhältnis kleiner/gleich 45 Prozent sowie die analogen Off Road (4x4)-Reifen. Runflat-Reifen besitzen durch die Seitenwandverstärkung Notlaufeigenschaften, d.h. im Falle eines Reifenschadens können sie mit verminderter Geschwindigkeit (80 km/h) mindestens 80 km weiter betrieben werden.
Insgesamt machen UHP- und Runflat-Reifen heute etwa 25 Prozent des gesamten Marktvolumens im Pkw-Reifenersatzgeschäft aus. Damit ist im Ersatzgeschäft fast jeder vierte verkaufte Reifen ein UHP- oder Runflat-Reifen, mit steigender Tendenz. Zur Absicherung dieser sehr hohen Ansprüche wurde unter dem Dach des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie - wdk - (Verband der Reifenhersteller in Deutschland) ein Arbeitskreis „Reifenmontage“ gegründet, dem alle so genannten Verkehrskreise angehören: die Automobil- und Reifenhersteller, die Hersteller von Montagetechnik und Rädern (Felgen), die Überwachungsorganisationen DEKRA und TÜV, die Staatliche Materialprüfanstalt (MPA), der BRV e.V. und die Stahlgruber Stiftung in München.
Im Ergebnis seiner Arbeit verabschiedete dieser Arbeitskreis branchenübergreifend die sogenannte wdk-Montage-/Demontageanleitung UHP- und Runflat-Reifen, einschließlich der Anlage I zum Thema Reifenerwärmung und der Anlage II, dem Kriterienkatalog, in dem eine detaillierte Beschreibung von zulässigen und nicht zulässigen Montageschäden aufgeführt wurde. Darüber hinaus wurde die wdk-Leitlinie zur Prüfung von Reifentechnik - Prüfrichtlinie für Montiermaschinen - verabschiedet und gleichzeitig ein Fortbildungsmodul Montage/Demontage UHP- und Runflat-Reifen installiert. Das Fortbildungsmodul umfasst eine Definition von Anforderungen an die Fortbildungseinrichtungen und deren Akkreditierung. Mit diesen Maßnahmen wird gewährleistet, dass branchenübergreifend auf Basis der verbindlichen Montage-/ Demontageanleitung für UHP- und Runflat-Reifen standardisiert die notwendige Montagetechnik und die Fortbildung des Montagepersonals überprüft und zertifiziert wird.
wdk-zertifizierte Reifenfachhandelsbetriebe verfügen also sowohl über die notwendige, spezielle und neutral zertifizierte Montagetechnik als auch über besonders dafür qualifiziertes und zertifiziertes Montagepersonal! Insofern sind gerade diese neutral zertifizierten Betriebe im besonderen Maße die Spezialisten/Profis für hightech Reifen (UHP- und Runflat-Reifen) und selbstverständlich für alle anderen Reifen erst recht. Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur Handwerk (BRV) plante gemeinsam mit den Reifenherstellern eine aufmerksamkeitsstarke Öffentlichkeitskampagne zu starten, um dem Endverbraucher die zertifizierten, leistungsstarken Fachbetriebe näher zu bringen. Die Verbraucher sollten im Detail über die Arbeit der besonders kompetenten Reifenfachhandelsbetriebe und deren Filialen informiert werden, die das entsprechende wdk-Zertifikat besitzen (bzw. deren Mitarbeiter).
(oth)
