Foto:

Reifenindustrie

„Wenn es zu viel wird, ziehst du dich zurück“

Aktuell befindet sich Pirelli mit der Formel 1-Leitung in Verhandlungen über eine Fortsetzung der Ausrüsterschaft. Der italienische Reifenriese steckt allerdings in einer Zwickmühle - nach dem Grand Prix von Barcelona hatten die Motorsport-Verantwortlichen der Reifenmarke nach anhaltender Diskussion um die PZeros angekündigt, Änderungen an den Mischungen vorzunehmen. Das Reglement lässt dies aber nur zu, wenn sicherheitsrelevante Gründe vorliegen. Zudem müssen alle Teams den Modifikationen zustimmen. Im Interview mit AutoRäderReifen-Gummibereifung spricht Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery von einem durchaus möglichen Rückzug aus der Formel 1.

Aktuell befindet sich Pirelli mit der Formel 1-Leitung in Verhandlungen über eine Fortsetzung der Ausrüsterschaft. Der italienische Reifenriese steckt allerdings in einer Zwickmühle - nach dem Grand Prix von Barcelona hatten die Motorsport-Verantwortlichen der Reifenmarke nach anhaltender Diskussion um die PZeros angekündigt, Änderungen an den Mischungen vorzunehmen. Das Reglement lässt dies aber nur zu, wenn sicherheitsrelevante Gründe vorliegen. Zudem müssen alle Teams den Modifikationen zustimmen. Im Interview mit AutoRäderReifen-Gummibereifung spricht Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery von einem durchaus möglichen Rückzug aus der Formel 1. 

Besonders Weltmeister Sebastian Vettel hat den Druck auf Pirelli durch seine ständige Kritik an den Reifen konstant hochgehalten. Wie ordnen Sie das ein und gibt es eine speziell deutsche Sichtweise auf die Reifenproblematik? Auch die Team-Leitung von Mercedes zeigt sich ja nicht gerade begeistert von der Reifen-Performance.

PH: Ich kann das nicht beantworten. Jedes Team muss mit den gleichen Reifen arbeiten. Mit Mercedes pflegen wir jedenfalls eine gute Zusammenarbeit. Es gibt eigentlich nur ein Team, das uns gefragt hat, Änderungen an den Reifen vorzunehmen. Vettel liegt in der Fahrerwertung immer noch an der Spitze. Normalerweise beschweren sich Leute, wenn sie verlieren, nicht wenn sie gewinnen. Das ist eine merkwürdige Situation. Red Bull beschwert sich, wenn sie gewinnen und verlieren.

Es gibt also durchaus den Punkt, an dem Sie sagen, dass die von der Unternehmensführung im Kontext des Engagements ausgegebenen Ziele nicht zu verwirklichen sind und man sich besser aus der Formel 1 zurückziehen sollte?

PH: Ja natürlich, das ist denkbar. Pirelli ist wie jedes andere Unternehmen: Wir müssen uns entlang profitabler Linien bewegen und wir sind sicherlich nicht immun gegen das ungünstige wirtschaftliche Klima, dem sich aktuell mehr oder weniger jedes Unternehmen in der Automobilindustrie ausgesetzt sieht. Auf der anderen Seite haben wir immer gesagt, dass wir die Formel 1 als mittelfristiges Engagement sehen. Wenn der Sport signalisiert, uns halten zu wollen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen günstig bleiben, dann sind wir sicherlich daran interessiert, zu bleiben. Das ist, was wir im Moment verhandeln.
Tatsächlich ist die Formel 1 auf mehreren Ebenen die anspruchsvollste Rennserie. Leider kommen die Leute eher nicht zu einem, wenn sie meinen, man hat einen guten Job gemacht. Ich will die positiven Stimmen zu unserer Ausrüsterschaft mal auf 85 Prozent beziffern – leider schaffen es die positiven Stimmen nicht in die Headlines. Wir versuchen das umzusetzen, was von uns verlangt wird. Wir wurden aufgefordert, aggressiv zu sein. Acht Teams kamen zu uns und teilten uns mit, keine Änderungen an den Reifen vorzunehmen. Das eine Team, das Änderungen wünscht, bekommt in den Medien all die Überschriften. Es ist eine merkwürdige Situation. Wenn es zu viel wird, ziehst du dich zurück und sagst – sucht euch jemand anderen, der es macht.

Das komplette Interview lesen Sie in der Juni-Ausgabe von AutoRäderReifen-Gummibereifung.

(kle)

Reifenindustrie

Pirellis Balanceakt

Die Kritik an den Formel 1-Pneus des italienischen Reifenausrüsters Pirelli hat ein Niveau erreicht, das auch Motorsportdirektor Paul Hembery nicht mehr egal sein kann. Bis zum Rennen in Kanada wollen die Italiener zumindest für die Trainingseinheiten veränderte Hinterreifen-Mischungen vorlegen. Eine Fortsetzung der Reifendiskussion könnte auch unter den Pirelli-Verantwortlichen in Mailand Zweifel an einer Fortsetzung der Ausrüsterschaft nähren.

    • Reifenindustrie

Reifenindustrie

Vettel: Pirelli-Reifen sind "miserabel"

Dass Sebastian Vettel kein großer Freund italienischer Reifenbauweise ist, ist schon seit seiner Zeit als Pilot bei Red Bull klar. Bereits im Jahr 2013 hatte der damalige Formel 1-Weltmeister die Pneus von Pirelli ständig kritisiert. Der Reifenplatzer von Spa übersteigt nun aber das Maß, dass Vettel bereit ist hinzunehmen. Er richtet deutliche Worte an die Seite der Pirelli-Verantwortlichen.

    • Reifenindustrie

Reifenindustrie

F1-Krimi am Hockenheimring - 2019 nur 3 Seitenwandfarben

Nach zwei Jahren Pause ist die Formel 1 an den Hockenheimring zurückgekehrt. Doch ob auch in Zukunft Formel 1-Rennen dort ausgetragen werden, ist bisher ungewiss. Fest steht jedoch, dass der exklusive Reifenausrüster Pirelli auch 2019 wieder Reifen für die Formel 1-Boliden stellen wird. Doch auch hier gibt es Änderungen im Vergleich zu diesem Jahr, wie Mario Isola, Pirelli Head of Car Racing, am Rande des Formel 1-Rennens am Hockenheimring gegenüber der Redaktion erklärte.

    • Reifenindustrie