Viel wurde über die Relevanz und Glaubwürdigkeit des Reifentests von ADAC und Stiftung Warentest innerhalb der Branche diskutiert. Nun wurden die Ergebnisse des aktuellen Sommerreifentests veröffentlicht. Das relativ schlechte Abschneiden einiger Vertreter aus dem Premium-Bereich überrascht. Insgesamt wurden 33 Reifenmodelle in den zwei Dimensionen 175/65 R14T und 195/65 R15 V überprüft. Bei den 195ern konnten die Produkte von Goodyear, Dunlop, Hankook, Fulda, Nokian, Pirelli und Vredestein die Reifentester überzeugen, bei den 175ern Reifen von Continental, Hankook, Pirelli, Bridgestone, Falken und Nokian.
Der ADAC hat nach dem Skandal um den „Gelben Engel“ und der wochenlangen Berichterstattung um weitere Missstände innerhalb des Automobilclubs viel an Vertrauen in der öffentlichen Wahrnehmung eingebüßt. Auch die Reifentests standen aufgrund von recherchetechnisch allerdings recht zweifelhaften Berichten der WDR-Servicezeit und der Süddeutschen Zeitung in der Kritik. Der ADAC reagierte – anders als bei den Vorwürfen zur Manipulation beim „Gelben Engel“ – umgehend und erklärte die Testabläufe auch auf Anfrage der Redaktion in detaillierte Weise. Manipulationen in dem Ausmaß, wie sie der WDR und die SZ erkannt haben möchten, scheinen angesichts des dreistufigen Einkaufsprozesses sehr unwahrscheinlich. Die Stiftung Warentest hat für den aktuellen Sommerreifentest mit rückgestellten Modellen und erneuten Käufen nochmals geprüft, ob die Testergebnisse korrekt waren. Von jeder Test-Dimension wurden vier Modelle herausgegriffen und auf dem freien Markt nachgekauft. Sie wurden mit Mustern aus dem Test verglichen und vor allem die Bereiche Nassbremsen und Rollwiderstand nachgeprüft. „Die Resultate des Stichproben-Tests liegen so nah an den ursprünglichen Messergebnissen, dass die Tester keine Anhaltspunkte für Manipulationen erkennen konnten“, heißt es dazu in einer offiziellen Pressemitteilung von Stiftung Warentest. Im ADAC-Test der Größe 175/65 R14 T fallen einige Überraschungen auf.
(kle/akl)