„Messen funktionieren wieder“, sagte Ingo Riedeberger, Direktor Koelnmesse, anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung des ideellen Trägers BRV. In den Hallen 6, 7 und 8 der Koelnmesse wird die Messe vom 24. bis 26. Mai 2022 stattfinden – als Hybridmesse, mit Ausstellerpräsenz in den Hallen und erweiterten Online-Angeboten, unter anderem mit einem Streaming-Angebot der TTC Main Stage direkt aus der Halle.
Einen neuen Anlauf nimmt The Tire Cologne in 2022. Die von Ihnen kommunizierten Anmeldezahlen lassen auf eine Rückkehr in den Normalmodus hoffen. Wie bewerten Sie die Bereitschaft in der Branche, sich zurück auf Messen zu wagen?
Ingo Riedeberger: Sehr groß, die Branche will wieder richtig durchstarten und freut sich auf Gelegenheiten, sich endlich wieder persönlich begegnen zu können. Ein Eindruck, den wir auch bei den ersten Messen am Standort Köln in diesem Herbst gewonnen haben. Auch hier wurde sehr deutlich, dass die physische Begegnung und das Networking auf persönlicher Ebene durch nichts zu ersetzen sind.
The Tire Cologne kann nur mit den großen Zugpferden aus Industrie und Handel relevant sein. Auf Industrieseite haben Continental, Hankook, Falken, Nexen und Pirelli ihre Zusage signalisiert. Werden auch die anderen Großen nach Köln kommen im nächsten Jahr?
Ingo Riedeberger: Davon gehen wir fest aus und daran arbeiten wir mit Hochdruck. Die The Tire Cologne wird sich 2022 wieder als die internationale Branchenleitmesse für die Reifen- und Räderindustrie präsentieren. Aber wir wissen auch, dass die vergangenen zwanzig Monate vieles auf den Kopf gestellt haben und bei dem einen oder anderen nach wie vor eine gewisse Zurückhaltung zu spüren ist. Wir befinden uns in der Phase eines Neustarts, heraus aus dem Krisenmodus und hinein in eine veränderte Welt, in der sich alle Marktteilnehmer neu orientieren müssen.
Messe-Macher haben in den vergangenen Monaten auf digitale, oder zuletzt auf hybride Konzepte gesetzt. Die Digital-Anteile sind sicher sinnvoll und können durchaus einen Mehrwert bieten - werden aber mit wachsendem Interesse diese nicht zur Gefahr für die Präsenzanteile?
Ingo Riedeberger: Definitiv nicht! Die physische Messe bietet einzigartige Vorteile und Möglichkeiten, die digital nicht zu erreichen sind: das persönliche Erlebnis, das haptische Erleben der Produkte, der Austausch von Mensch zu Mensch sind doch die grundlegende Basis für nachhaltiges Business. Mit der TTC @home, auf der sich die Präsenzaussteller digital präsentieren können, schaffen wir einen zusätzlichen Mehrwert. Der hybride Ansatz ermöglicht es den Besuchern auf der ganzen Welt, die eben nicht anreisen können, Unternehmen und Produkte zu entdecken und über innovative Kanäle mit seinen Ansprechpartnern in Kontakt zu treten. Zudem sind alle digital eingestellten Vorträge, Shows und Präsentationen auch im Nachgang noch „On Demand“ verfügbar.
Corona hat den Wettbewerb im Messegeschäft massiv verschärft. The Tire Cologne findet überschneidend zur Autopromotec statt. Es werden sich Branchenakteure für die eine oder andere Messen entscheiden müssen. Wie lauten ihre Argumente pro Köln?
Ingo Riedeberger: Ich möchte eines noch einmal mit Nachdruck klarstellen: Wir haben unser Terminkonzept nicht verändert. Die The Tire Cologne bleibt in ihrem bisherigen Rhythmus, das heißt, die Veranstaltung wird immer in den geraden Kalenderjahren im Mai/Juni in Köln durchgeführt. Dieser Frühsommertermin ist in der internationalen Reifen- und Räderbranche seit Jahren fest verankert, eng auf die Bedürfnisse der Branche abgestimmt und wurde mit dem Wechsel 2018 nach Köln auf ausdrücklichen Wunsch der Branche auch so übernommen.
Die The Tire Cologne ist die einzige internationale Fachmesse, die ausschließlich auf die Reifen- und Räderbranche und die dazu gehörigen Themen fokussiert ist. Hier treffen sich die Entscheider aus Industrie und Handel – ein gewichtigeres Argument gibt es sicherlich nicht. (Kay Lehmkuhl)
