Foto:

Reifenindustrie

Vom Wissen und Fühlen im Aftermarket

Traditionell gut besucht war auch in diesem Jahr das 11. Kölner Aftersales Forum der BBE Retail Experts im Kölner Marriott Hotel. Die Teilnehmer, unter ihnen Aftersales-Verantwortliche der Fahrzeughersteller, Zulieferer und des Teile- und Reifenfachhandels, kamen in den Genuss zahlreicher gehaltvoller Vorträge.

Traditionell gut besucht war auch in diesem Jahr das 11. Kölner Aftersales Forum der BBE Retail Experts im Kölner Marriott Hotel. Die Teilnehmer, unter ihnen Aftersales-Verantwortliche der Fahrzeughersteller, Zulieferer und des Teile- und Reifenfachhandels, kamen in den Genuss zahlreicher gehaltvoller Vorträge.

Die Unsicherheiten des weltweiten Finanzmarktes und dessen Auswirkungen auf die Ökonomie generell haben auch im Aftermarket die Konkurrenzsituation noch einmal verschärft. Preissensibler ist der Kunde in jedem Fall geworden. Die sinkende Unternehmens- und Markenbindung der Käuferschaft ist für die Marktplayer eine weitere zu bewältigende Herausforderung. Ein Mittel neben qualitativ hochwertigen Produkten und gutem Service ist die entsprechende Kommunikation der eigenen Qualitäten in Form wirksamer Marketing- und Werbeaktivitäten. Über die nötigen Werbe-Ressourcen verfügen meist nur die großen Namen am Markt. Und generell diese „Großen“ weiten ihren Einfluss immer weiter aus. Im freien Teilegroßhandel beispielsweise sind Konzentrationstendenzen evident. Zielgerichtet kaufen die Marktführer Händler auf – Wachstumsstrategien liegen allgemein hoch im Kurs. Auch die bekannten Werkstattsysteme wachsen, in allerdings unterschiedlicher Intensität. Ein wesentliches Wachstumselement ist mittlerweile auch das Online-Geschäft. Im Teile- und Servicegeschäft ist der webbasierte Distributionskanal beinahe unverzichtbar. Diese deutlichen Tendenzen verlangen von allen Marktteilnehmern eine Anpassung der eigenen Strategie. Das 11. BBE Aftersales Forum lieferte konstruktive Denkanstöße.

Hochkarätig besetzt war die Referentenliste des Expertenforums, schließlich galt es ein vielfältiges Themenfeld unter der Headline „Der Aftermarket für Pkw-Komponenten – Rettungsanker zur Überwindung der Krise?!“ fundiert zu beleuchten. Die Rahmendaten und eine einleitende Einschätzung zur Situation lieferte Eckhard Brandenburg von BBE Automotive. Die weltweite Krise habe laut dem Branchenkenner zu Unsicherheiten in allen Bereichen geführt, die wirtschaftliche Talsohle sei allerdings vorerst durchschritten. Zunehmend unter Druck gerate allerdings nun der Automobil sowie der Reparatur-und Wartungsmarkt, da in diesem Jahr jeder fünfte Autofahrer Einsparungen rund um sein Gefährt vornehmen wolle. Dennoch schlummert in den genannten Segmenten noch erhebliches Potenzial, da das durchschnittliche Fahrzeugalter hierzulande aufgrund der Abwrackprämie nur leicht zurückgegangen ist.

Seine Aufmerksamkeit richtete Brandenburg außerdem auf die aktuell gültige Kfz-GVO (Gruppenfreistellungsverordnung), die eine Laufzeit bis 2023 hat und eine Zweiteilung vorsieht. Ein wichtiger inhaltlicher Punkt sind die per Beschluss der EU-Kommission gefassten Regeln für den Servicemarkt. In der neuen GVO werden drei von den Kfz-Herstellern vorgenommene Beschränkungen genannt, die sich auf Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht auf dem Ersatzteilmarkt beziehen. Diese betreffen den Verkauf von Ersatzteilen durch zugelassene Werkstätten an unabhängige Werkstätten, die Möglichkeiten unabhängiger Ersatzteilehersteller, zugelassene oder unabhängige Werkstätten zu beliefern, und final die Beschränkungen der Möglichkeiten von Ersatzteilherstellern, ihre Waren- oder Firmenzeichen auf ihre Produkte anzubringen. Interessantes referierte Eckhard Brandenburg auch zu den veränderten Distributionsstrukturen speziell im Pkw-Reifenbereich. Der Online-Vertrieb (B2C) habe 2009 zwar im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang zu verkraften, dies mindere die künftige Bedeutung des Internets für den Reifen-Verkauf aber keineswegs. Der Wandel der Distributionsstrukturen betrifft laut dem Fachmann von BBE Automotive im gebundenen und freien Markt alle Teilnehmer. Darüber hinaus sorge die ständige Erweiterung des Leistungsspektrums der Anbieter für eine Verschiebung der Marktanteile in der Distribution. 

Für interessante Beiträge im Rahmen des 11. Kölner Aftersales Forums sorgten auch der ABH Marketing-Spezialist Michael Borgert und Cord Hecker, Geschäftsführer der Auto plus GmbH & Co. KGaA. Borgert sprach über die Rolle der Werkstätten als Gatekeeper zum Autofahrer, Hecker beleuchtete die Bedeutung des Online-Marketings im Automotive Aftersales. Gerade im Spannungsfeld zwischen eCommerce und stationärem Handel lassen sich noch vielversprechende Synergien ausschöpfen. Cord Hecker betonte erneut die Wichtigkeit des Online-Marketings als integraler Bestandteil des Marketing-Mixes. Große Möglichkeiten bestünden vor allem für Unternehmen aus dem Service-Sektor.

Die Effekte positiver Gedankenkraft und deren Verwirklichung durch entschlossenes Handeln hatte sich im weiteren Verlauf der Vortragsreihe Lene Gammegaard zum Thema gemacht. Die Juristin und Journalistin, die in ihrer Freizeit mit Vorliebe hohe Berge bezwingt, referierte darüber, wie man Krisen bewältigt und Misserfolge in Chancen verwandelt. Laut Gammegaard lässt der absolute Glaube an sich selbst, einen zum Sieger werden. Darüber, dass es im globalen Wettbewerb nicht ausschließlich Sieger geben kann, erzählte die Skandinavierin zwar nichts, dennoch sorgte ihr optimistischer Auftritt für die willkommene Abwechslung im Programm. Speziell für die Reifenfachleute wusste im Ausklang des diesjährigen Forums dann noch Joachim Schütt über das Reifengeschäft und seine Erfolgsfaktoren zu berichten. Dieses richtet sich bekanntermaßen in der Bundesrepublik stark nach den traditionellen Wechselzeiten im Frühjahr und Herbst aus. Diese Fixzeiten entscheiden über den Erfolg eines Jahresgeschäfts. Dementsprechend unterscheidet sich der Reifenhandel in seiner Marktbedeutung und den Befindlichkeiten ein wenig von anderen Segmenten im Aftermarket. Die Herausforderungen sind teilweise andere, die richtigen Strategien und weitsichtige Entscheidungen sind aber auch hier die Basis für ein erfolgreiches Geschäft.

Das Kölner Aftersales Forum konnte auch in diesem Jahr wieder hilfreiche Denkanstöße vermitteln. Darüber hinaus liefert die Veranstaltung stets einen exakten Überblick über die aktuelle Situation im Aftermarket – Zahlen, Fakten, aber auch mal der gewagte Blick in die Eckbereiche der Industriewelt.

(kle)

Reifenindustrie

Ungenutzte Potenziale im Aftersales-Geschäft

Traditionell gut besucht ist das Kölner Aftersales Forum. So war es auch bei der 12. Ausgabe, die im Juni die aktuellen Facetten des Aftermarktes beleuchtete. Diskutiert wurde über Trends, Zukunftsperspektiven und vielversprechende Marketingstrategien.

    • Reifenindustrie, Werkstatt

Reifenindustrie

Chancen im Aftermarket 2020plus

Der Wettbewerb um den Teile-, Zubehör-, Reifen- und Servicekunden wird immer intensiver und die Anforderungen an die Marktbeteiligten wachsen unter anderem aufgrund der Digitalisierung und Vernetzung der Fahrzeugkomponenten und der Serviceprozesse. Dies hat das diesjährige 18. Kölner Aftersales Forum der BBE Automotive unter dem Motto „Trends, Herausforderungen und Chancen im Aftermarket 2020plus“ noch einmal deutlich gemacht.

    • Reifenindustrie, Werkstatt

Reifenindustrie

„Der digitale Wandel ist disruptiv“

Ende Juni fand zum 16. Mal das Kölner Aftersales Forum der BBE Automotive GmbH statt. Trends, Zukunftsperspektiven und nachhaltige Marketingstrategien für den Aftermarket wurden aufgezeigt. Wieder einmal wurde deutlich, dass sich der Aftermarket für Pkw-Komponenten im Wandel befindet. Auch wenn keiner der Referenten exakt bestimmen konnte, wie man den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen hat, verwiesen alle auf die Bereitschaft zur Veränderung als Schlüssel zum Erfolg.

    • Reifenindustrie, Werkstatt