Naturkautschuk ist ein weltweit gehandelter Rohstoff, der als Gummi in mehr als 50.000 Produkten zum Einsatz kommt. Wichtigster Abnehmer ist die Reifen- und Automobilindustrie. Da jedoch der Anbau mit sozialen und ökologischen Problemen verbunden ist, haben einzelne Akteure aus verschiedenen Branchen erste Ansätze entwickelt, um den Problemen zu begegnen. Das zeigt eine neue Studie auf, die das SÜDWIND-Institut und der Global Nature Fund diese Woche veröffentlicht haben.
Die beiden Organisationen fordern Kautschukunternehmen dazu auf, transparente Lieferketten aufzubauen und den Risiken angemessen zu begegnen. Etwa 70 Prozent des in Deutschland verwendeten Naturkautschuks landet in Autoreifen. Hinzu kommen weitere Bestandteile wie Schläuche oder Dichtungen. Der Kautschukbaum ist überwiegend im tropischen Tiefland nahe dem Äquator zu finden. In den Anbauregionen kommt es immer wieder zu illegalen Rodungen von Tropenwäldern. Kautschuk hat vor allem in Phasen, in denen der Weltmarktpreis sehr hoch ist, einen bedeutenden Anteil an der globalen Entwaldung. „Für das Weltklima ist wichtig, dass Unternehmen entwaldungsfreie Lieferketten aufbauen“, so Martin Haustermann, Autor der Studie vom Global Nature Fund. Doch der Anbau trägt auch zum weltweiten Artenverlust bei. „Naturkautschuk wird in Monokultur angebaut. Monokulturen bieten nur wenig Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Vogelarten gehen zum Beispiel um 90 bis 95 Prozent zurück“, so Martin Haustermann.
(akl)