Die Arbeitsgemeinschaft zertifizierter Altreifenentsorger (ZARE), organisiert im Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), rechnet bereits in diesem Jahr mit "signifikanten Mehrkosten" für Handel und Werkstatt in der Altreifenentsorgung. Basis für diese Annahme ist eine Umfrage, die der BRV unter den ZARE-Betrieben durchgeführt hat. Bereits in der Vergangenheit hätten sich die Kosten für eine professionelle und umweltgerechte Entsorgung erhöht.
Die Initiative ZARE hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Bewusstsein für fachgerechtes Reifenrecycling in Deutschland zu stärken. Die fachgerechte Entsorgung von abgefahrenen Reifen ist eine wichtige Leistung im Reifenfachhandel. Verantwortungsbewusste Akteure der Branche beauftragen Entsorger, die nach den Richtlinien des Kreislaufwirtschaftsgesetzes arbeiten und im Idealfall zertifiziert sind. Altreifen sollen einer Wiederverwertung zugeführt werden.
Die zertifizierten Altreifenentsorger sehen sich aber neuen Entwicklungen ausgesetzt. Wie die ZARE mitteilt, bricht der bisher zuverlässige Entsorgungsweg, die Verbrennung in Zementwerken, zunehmend weg. Die Zementwerke greifen laut den ZARE-Verantwortlichen vermehrt auf andere, für sie wirtschaftliche Brennstoffe zurück oder erhöhen schlicht die Verwertungsgebühren. Zudem sorge die Dimensionsvielfalt dafür, dass Profilreifen nicht mehr so gut exportiert werden könnten. Auch habe die Pkw-Reifenrunderneuerung immer mehr an Bedeutung verloren. Die Existenz billiger Importreifen auf dem Markt, die einerseits als Neureifen preiswert vermarktet werden, andererseits nicht über die Qualität für eine Runderneuerung verfügen, führt die Arbeitsgemeinschaft als Grund für den Bedeutungsverlust der Pkw-Reifenrunderneuerung an. Ein Umdenken der Verbraucher und Unternehmer sei hier besonders wünschenswert, da die Runderneuerung qualitativ mit Neureifen vergleichbar sei und ökologisch ein sehr sinnvolles Recyclingverfahren darstelle.
Akteure, die die stoffliche Verarbeitung betreiben, können aktuell das Aufkommen an Altreifen hierzulande noch nicht bewältigen. Lesen Sie im Entsorgungs-Spezial der Mai-Ausgabe Details.
(kle)