„Beim Bremsen aus Tempo100 auf nasser Piste kommen die Billigreifen von Syron und Berlin Tires erst 16 Meter (!) hinter den Superbremsern des Premiumherstellers Michelin zum Stehen“, diese Teilsequenz aus dem aktuellen AutoBild Sportreifen-Test verdeutlicht das Gefälle, das in diesem Reifen-Segment aktuell am Markt existiert. Warum Autofahrer*innen in einem so prestigeträchtigen Fahrzeugsegment bei der Bereifung nicht sparen sollten, weiß der kundige Reifenfachhändler natürlich ohnehin. Die Empfehlung für den Kunden muss aber nicht unbedingt immer das oberste Preisregal anvisieren. Ein ansprechendes Haftungsniveau findet man bei Sportreifen in der Größe 235/35 R 19 laut AutoBild bis ins mittlere Preisspektrum.
Testsieger ist dennoch der wohl teuerste Reifen im Feld, der Michelin Pilot Sport 4S – „ein Spitzensportler mit präziser Lenkung und dynamischem Handling, kürzesten Bremswege auf nasser und trockener Strecke, gutem Komfort, niedrigem Rollwiderstand.“ Platz 2 teilen sich der Bridgestone Potenza Sport („Sportprofil mit direkter Lenkung und ausgewogenem Fahrverhalten, exzellentes Trockenhandling, kurze Nass- und Trockenbremswege“) und der Continental Sport Contact 6 („ausgewogener Sportreifen mit sicheren Handlingeigenschaften und präziser Lenkung, kurze Nass- und Trockenbremswege, leises Abrollgeräusch“). Knapp das Podium verfehlt der ebenfalls „vorbildliche“ Pirelli P Zero PZ4 („überzeugende Handlingqualitäten auf nasser und trockener Piste, hohes Gripniveau, präzises Einlenkverhalten, kurze Trockenbremswege“, „erhöhter Rollwiderstand“).
Auf Rang 5 rollt der Hankook Ventus S1 evo3. Dem Sportprofil schreiben die Tester „sichere Handlingqualitäten, präzises Lenkansprechen, gute Aquaplaningsicherheit, kurze Trockenbremswege“ und einen „fairen Preis“ zu. Gleichwertig sei der Vredestein Ultrac Vorti – ein „Allroundtalent mit präzisen Handlingqualitäten auf nasser Strecke, stabiler Seitenführung, kurzen Trockenbremswege, gutem Preis-Leistungs-Verhältnis“. Auf Platz 7 folgen die Geschwister-Gummis Dunlop Sport Maxx RT 2 und Goodyear Eagle F1 Asymmetric 5. Den Sport Maxx RT2 erleben die Prüfer als „Sportreifen mit hohem Leistungspotenzial, stabilem Nass- und Trockenhandling, kurzen Trockenbremswegen“. Bemängelt werden aber leicht verlängerte Nassbremswege. Das Goodyear-Gummi habe „gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning, kurze Nass und Trockenbremswege, ausgewogenes Handlingverhalten auf nasser Piste Schwäche“, aber untersteuere im Trockenhandling. Das Feld der „guten“ Reifen finalisiert der Maxxis Victra Sport VS 5. Das relativ günstige Profil hat laut den Testern gute Aquaplaningreserven und ermöglicht sicheres Handling und kurze Trockenbremswege. Verlängerte Bremswege bei Nässe lesen sich allerdings nicht so toll.
„Befriedigend“ ist im Test das Profil Kleber Dynaxer UHP: „kurze Trockenbremswege, nur befriedigende Nässequalitäten, untersteuerndes Trockenhandling“. Als „bedingt empfehlenswert“ stuft AutoBild gar den Toyo Proxes Sport A („neuer Sportreifen mit dynamisch präzisem Nasshandling, kurze Trockenbremsweg“, „gefährlich verlängerte Nassbremswege“), den Nokian Powerproof („zu lange Bremswege auf nasser Piste, starkes Untersteuern auf nasser und trockener Piste“) und den Barum Bravuris 5HM („zu lange Nass- und Trockenbremswege, eingeschränkte Seitenführung und mäßiger Grip bei Nässe“) ein.
Ein warnendes „nicht empfehlenswert“ spricht das Test-Team für den Syron Premium Performance aus. Die Mängelliste ist lang: “niedriges Gripniveau bei Nässe, zu lange Nassbremswege, stark untersteuerndes Handlingverhalten, schwammige Lenkung, lautes Abrollgeräusch“. Desaströs fällt auch das Urteil über den Berlin Tires Summer UHP 1 aus. „Kritische Fahreigenschaften und deutlich zu lange Bremswege auf trockener wie nasser Piste, geringe Sicherheitsreserven bei Aquaplaning“, so die Negativ-Bilanz. Syron und Berlin Tires erhalten von AutoBild den Auftrag, erheblich nachzubessern. Lesen Sie sämtliche Ergebnisse relevanter Sommerreifentests.
