Wie der Reifenhersteller mitteilt, betrifft dies „ausgewählte Produktlinien, die für Märkte außerhalb Russlands wichtiger sind“. Darüber hinaus sei die Verlagerung der Produktion bestimmter Produktfamilien nach Finnland und in die USA ohnehin Teil der im September 2021 angekündigten Wachstumsstrategie, weshalb erste Schritte in diese Richtung bereits vor der aktuellen Eskalation erfolgt seien. Am Standort St. Petersburg, der gegenwärtig „mit voller Kapazität“ operiere, beschäftigt Nokian rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Des Weiteren hat der Konzern ein Krisenmanagementteam eingerichtet und seine „Notfallpläne“ aktiviert, „um die finanziellen und betrieblichen Auswirkungen auf sein Geschäft abzumildern“. Zudem hat sich Nokian eigenen Angaben zufolge „Transportkapazitäten aus Russland mit bestehenden und neuen Dienstleistern“ gesichert. Die Verantwortlichen zeigen sich überzeugt, damit „auf verschiedene Szenarien vorbereitet“ zu sein.
Derzeit liefen alle Aktivitäten normal weiter. „Nokian Tyres hat die Situation in der Ukraine mit großer Betroffenheit verfolgt und wir hoffen auf eine schnelle diplomatische Lösung dieser Tragödie“, heißt es seitens der Finnen weiter.
Schließlich hat das Unternehmen seine Anfang Februar vorgelegte Geschäftsprognose für 2022 revidiert. In dieser hatten die Verantwortlichen für das laufende Geschäftsjahr einen „signifikant höheren“ Nettoumsatz sowie ein verbessertes Betriebsergebnis erwartet. Nun teilt der Konzern mit: „Aufgrund der vorherrschenden Unsicherheiten ist der Vorstand nicht in der Lage, zum jetzigen Zeitpunkt eine neue Prognose abzugeben.“ (dw)