Die Nokian-Verantwortlichen erwarten für den weiteren Jahresverlauf weitere Einschränkungen durch die Folgen des Krieges in der Ukraine. 
Foto: Nokian
Die Nokian-Verantwortlichen erwarten für den weiteren Jahresverlauf weitere Einschränkungen durch die Folgen des Krieges in der Ukraine. 

Finanzergebnis

Nokian kann im ersten Quartal 2022 zulegen

Weitgehend ungeachtet der Folgen des Krieges in der Ukraine konnte Nokian Tyres seinen Netto-Umsatz im ersten Quartal um 21,9 Prozent auf 416,5 Millionen Euro steigern. Im Laufe des Jahres werden sich die Auswirkungen jedoch vermutlich deutlich stärker bemerkbar machen.  

Davon geht zumindest das Management des finnischen Reifenehrstellers aus: „Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Sanktionen stellen für Nokian Tyres eine erhebliche Unsicherheit für das operative Umfeld dar. Es wird erwartet, dass der Nettoumsatz von Nokian Tyres und das Betriebsergebnis des Segments im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 deutlich zurückgehen werden“, heißt in einem diesbezüglichen Statement.

In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2022 profitierte Nokian eigenen Angaben zufolge zunächst von einer „guten Nachfrage in allen Märkten“. Mit Beginn des Kriegs in der Ukraine Ende Februar habe sich die Situation jedoch schlagartig verändert. Der Konzern reagierte zunächst mit einer teilweisen Verlagerung der Produktion aus dem russischen Werk in St. Petersburg und einer Senkung des Dividenden-Vorschlags von 1,32 Euro auf 1,20 Euro je Aktie, „um den Ausbau der Kapazitäten in Europa zu finanzieren“.

Die von der EU als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg beschlossenen Sanktionen – unter anderem ist die Einfuhr von Reifen aus Russland verboten und der Transport von und nach Russland stark eingeschränkt – verschärfen die Situation zusätzlich. Ähnliche gute Ergebnisse wie im ersten Quartal wird Nokian im Laufe des Jahres eher nicht mehr erreichen. Das operative Ergebnis lag in den ersten drei Monaten des Jahres bei 59,3 Millionen Euro (+33,8 Prozent), wozu vor allem das Pkw-Geschäft mit einem Plus von +45,6 Prozent beitrug. Zudem konnten die Finnen sowohl im Bereich Pkw-Reifen (+28,1 Prozent) als auch bei Heavy Tyres (+16,4 Prozent) Umsatzzuwächse erzielen. (dw)

Nokina Tyres steht aufgrund der Auswirkungen des Ukraine-Krieges vor einem herausfordernden zweiten Halbjahr.

Halbjahresbilanz

Ukraine-Krieg beeinträchtigt Nokian-Geschäft

Aufgrund einer durchweg guten Nachfrage konnte Nokian Tyres seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2022 steigern. Gleichwohl spürten die Finnen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, die im Laufe des Jahres wohl weiter zunehmen dürften.

    • Nokian, Reifenindustrie
Wichtiger Standort für das Pkw-Reifengeschäft von Nokian: das Reifenwerk in Vsevolozhsk nahe St. Petersburg.

Industrie

Neue EU-Sanktionen – Nokian erwartet „erhebliche Auswirkungen“

Die neuerlichen EU-Sanktionen gegen Russland – vor allem das Verbot des Imports von Reifen aus Russland in die EU – haben erheblichen Einfluss auf das Geschäft von Nokian Tyres. Der finnische Hersteller erwartet insbesondere eine Beeinträchtigung seiner Aktivitäten in Mitteleuropa.

    • Nokian, Reifenindustrie
Der Conti-Vorstandsvorsitzende Nikolai Setzer und Vorstandsmitglied Katja Dürrfeld berichteten. 

Continental AG

„Kontrollierter Rückzug aus dem russischen Markt“

Das Jahr 2022 war für die Continental gekennzeichnet durch zahlreiche Herausforderungen: Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die Einschränkungen in China infolge der Coronavirus-Pandemie, der Halbleitermangel sowie zusätzliche Kosten in Höhe von rund 3,3 Milliarden Euro aufgrund von Preissteigerungen. Der Konzern sieht seine Ziele dennoch erreicht. Der Rückzug aus dem russischen Markt erfolge „kontrolliert“.

    • Industrie, Automotive, Unternehmen/Personen, Continental
Nokian will künftig „ohne Präsenz in Russland“ agieren und gibt damit ein enorm bedeutsames Geschäft auf.  

Industrie

Nokian leitet „kontrollierten Rückzug“ aus Russland ein

Der finnische Reifenhersteller Nokian hat mitgeteilt, seine Russland-Geschäfte beenden zu wollen. Aktuell würden verschiedene Optionen für den Ausstieg geprüft.

    • Reifenindustrie, Nokian