Davon geht zumindest das Management des finnischen Reifenehrstellers aus: „Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Sanktionen stellen für Nokian Tyres eine erhebliche Unsicherheit für das operative Umfeld dar. Es wird erwartet, dass der Nettoumsatz von Nokian Tyres und das Betriebsergebnis des Segments im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 deutlich zurückgehen werden“, heißt in einem diesbezüglichen Statement.
In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2022 profitierte Nokian eigenen Angaben zufolge zunächst von einer „guten Nachfrage in allen Märkten“. Mit Beginn des Kriegs in der Ukraine Ende Februar habe sich die Situation jedoch schlagartig verändert. Der Konzern reagierte zunächst mit einer teilweisen Verlagerung der Produktion aus dem russischen Werk in St. Petersburg und einer Senkung des Dividenden-Vorschlags von 1,32 Euro auf 1,20 Euro je Aktie, „um den Ausbau der Kapazitäten in Europa zu finanzieren“.
Die von der EU als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg beschlossenen Sanktionen – unter anderem ist die Einfuhr von Reifen aus Russland verboten und der Transport von und nach Russland stark eingeschränkt – verschärfen die Situation zusätzlich. Ähnliche gute Ergebnisse wie im ersten Quartal wird Nokian im Laufe des Jahres eher nicht mehr erreichen. Das operative Ergebnis lag in den ersten drei Monaten des Jahres bei 59,3 Millionen Euro (+33,8 Prozent), wozu vor allem das Pkw-Geschäft mit einem Plus von +45,6 Prozent beitrug. Zudem konnten die Finnen sowohl im Bereich Pkw-Reifen (+28,1 Prozent) als auch bei Heavy Tyres (+16,4 Prozent) Umsatzzuwächse erzielen. (dw)