„Wie erwartet haben wir nach dem massiven Einbruch der Weltwirtschaft im zweiten Quartal die Corona-Krise deutlich stärker gespürt als noch in den ersten drei Monaten des Jahres. Unsere stabile Aufstellung, unsere starke Liquidität und unsere hohe Kostendisziplin bringen Lanxess aber weiterhin gut durch diese herausfordernde Zeit. Im Übrigen sehen wir in Asien bereits erste Zeichen einer Aufhellung. Daher bleibe ich zuversichtlich, auch wenn derzeit keine schnelle gesamtwirtschaftliche Erholung abzusehen ist“, sagt Matthias Zachert, Vorsitzender des Vorstands der LANXESS AG. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 20,3 Prozent von 281 Millionen Euro auf 224 Millionen Euro. Damit lag das Ergebnis laut den Verantwortlichen in der Mitte der im Mai prognostizierten Bandbreite zwischen 200 Millionen Euro und 250 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen blieb mit 15,6 Prozent nahezu stabil, nach 16,3 Prozent im Vorjahresquartal.
Im zweiten Quartal 2020 lag der Konzernumsatz mit 1,436 Milliarden Euro um 16,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals von 1,724 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis aus dem fortzuführenden Geschäft stieg von 96 Millionen Euro auf 803 Millionen Euro. Gleichzeitig sanken die Nettofinanzverbindlichkeiten von 1,74 Milliarden Euro auf 929 Millionen Euro. Grund dafür war nach Aussage der Verantwortlichen der Erlös aus dem Verkauf der Anteile am Chemiepark-Betreiber Currenta, den Lanxess Ende April abgeschlossen hat. Mit diesem Mittelzufluss sieht der Konzern seine solide Bilanz weiter gestärkt: Die Eigenkapitalquote stieg gegenüber dem Jahresende 2019 von 30 Prozent auf 37 Prozent.
Im Segment Advanced Intermediates verzeichneten beide Geschäftsbereiche aufgrund der Corona-Pandemie eine schwächere Nachfrage. Der Umsatz sank auch preisbedingt um 19,8 Prozent von 585 Millionen Euro auf 469 Millionen Euro. Auch im Segment Specialty Additives führte die Corona-Pandemie zu deutlichen Absatzrückgängen, insbesondere aufgrund einer geringeren Nachfrage aus der Automobil-, Luftfahrt- sowie der Öl- und Gasindustrie. Der Umsatz ging um 20,4 Prozent von 506 Millionen Euro auf 403 Millionen Euro zurück. Im Segment Consumer Protection entwickelten sich Umsatz und Ergebnis positiv. Das lag laut Unternehmensinformationen insbesondere am starken Geschäft mit Agrochemikalien im Geschäftsbereich Saltigo. Auch die anhaltend gute Nachfrage nach Desinfektionsmitteln im Geschäftsbereich Material Protection Products habe zur Ergebnissteigerung beigetragen. Der Umsatz stieg um 21,9 Prozent von 247 Millionen Euro auf 301 Millionen Euro.
Im Segment Engineering Materials war die Coronavirus-Pandemie deutlich zu spüren und führte weiterhin zu einer schwachen Nachfrage aus der Automobilindustrie, heißt es seitens des Konzerns. Der Umsatz lag auch aufgrund von gesunkenen Preisen mit 244 Millionen Euro um 33,2 Prozent unter dem Vorjahreswert von 365 Millionen Euro. (kle)