Als günstige Alternative zur saisonalen Bereifung erfreuen sich Ganzjahresreifen großer Beliebtheit. Inzwischen entdecken auch Budgetanbieter aus Fernost dieses Segment für sich, weshalb die KÜS sechs AllSeason-Profile asiatischer Produktion einem Test unterzogen hat. Die Ergebnisse lesen sich als Warnung, die die Tester auch entsprechend formulieren: „Hände weg von Billigreifen!“.
Für ihren Test hat die KÜS eigenen Angaben zufolge sechs der im Handel am häufigsten vertretenen Ganzjahresreifen der Dimension 205/55 R16 aus asiatischer Produktion ausgewählt. An den Start gingen Produkte von Apollo, Ovation, Imperial, Superia, Blacklion und Berlin Tires, wobei als Referenzreifen der neue Goodyear Vector 4Seaons Gen-3 mitgetestet wurde. Dieser hatte - ebenfalls in der Größe 205/55 R16 - den AutoBild-Ganzjahresreifentest für sich entscheiden können.
Deutliche Performance-Unterschiede zeigen sich offenbar bereits beim Nassbrems-Test aus 80 km/h. Während das Goodyear-Gummi nach 31,7 Metern zum Stehen kommt, brauchen die „Billig“-Pneus mindestens 3,5 Meter mehr – der Superia Ecoblue kommt gar erst rund zehn Meter später zum Stillstand. Der Blick auf die Restgeschwindigkeiten ist ebenso wenig überzeugend: Wo der Referenzreifen bereits steht, haben die Budget-Vertreter laut KÜS-Angaben noch bis zu 39 km/h auf dem Tacho.
Auch das Aquaplaning-Verhalten der Test-Kandidaten kritisieren die KÜS-Experten: „Beim Überfahren der Nassfläche mit 80 km/h schwimmen die billigen Pneus auf, das Auto untersteuert massiv und kann nicht auf Kurs gehalten werden“, so das Urteil. Ähnlich lang ist die Mängelliste auf dem Handling-Kurs: „schlechtes Gripniveau, keine Seitenführung und kaum Traktion“ steht im Zeugnis der Asia-Pneus. Wenig verwunderlich lautet so auch das ernüchternde Fazit der Tester: „Ganzjahres-Billigreifen können in kritischen Situationen teilweise lebensgefährlich sein. Wer beim Reifenkauf nur auf den Preis schaut, spart am falschen Fleck.“
(dw)