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Foto: Ronal Group
Karl-Heinz Böcker, langjähriger Direktor Technische Entwicklung, heute Senior Advisor bei der Ronal Group

Interview

„Motorsport kann ein Vorreiter für Innovationen sein“

Am Rande des NLS-Rennwochenendes Ende September hatte die Redaktion Gelegenheit für ein Gespräch mit Karl-Heinz Böcker, dem langjährigen Direktor Technische Entwicklung der Ronal Group. Im Fokus standen die CO2-neutrale Felge R70-blue sowie die Kooperation mit dem Rennteam Four Motors, das die Felge im Rahmen der NLS einsetzt.

Was war Euer Antrieb bei der Entwicklung der R70-blue?

Karl-Heinz Böcker: Wir schmelzen unser Umlaufmaterial ein und verwenden je nach Spezifikation vonseiten der Automobilhersteller einen gewissen Prozentsatz davon bei unseren OE-Felgen. Dieser Grenzwert ist gerade bei den für größere Räder benötigten Materialmengen sehr herausfordernd und wir wollten daher mit der R70-blue zeigen, dass auch mit einem hohen Anteil an Sekundärmaterial ein 100 Prozent gleichwertiges Aluminiumrad hergestellt werden kann.

Im OE-Bereich werden wir diesen Wert natürlich nicht erreichen, was mit der Verfügbarkeit des Materials zusammenhängt. Wir machen aktuell bereits Versuche mit einigen großen Herstellern und gehen in Richtung deutlich höherer Prozentzahlen. Immer im Hinblick darauf, wie viel Material verfügbar ist, können wir so Werte von 50 bis 60 Prozent Sekundärmaterial (Pre- und Post-Consumer-Material) realisieren.

Das hilft uns sehr, denn Nachhaltigkeit spielt bei der Vergabe neuer Verträge eine zunehmend wichtigere Rolle und da stehen wir als Ronal Group mit unserem Engagement und unseren Erfahrungen schon sehr gut da.

Was waren die Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit Four Motors?

Karl-Heinz Böcker: Bei der für den Start der R70-blue-Felge gewählten Dimension 7,5x18 Zoll lag der Fokus vornehmlich auf E-Fahrzeugen. Der von Four Motors verwendete Porsche brauchte aber andere Dimensionen, noch dazu zwei verschiedene. Die für das Vorderrad benötigte Größe 9,0x18 Zoll ist immerhin noch Aftermarket-kompatibel, die für das Hinterrad benötigte Dimension hingegen nicht. Nachdem aber klar war, dass wir zumindest die Vorderrad-Größe auch bei anderen Fahrzeugen würden nutzen können, war es dann etwas einfacher das interne Go zu bekommen.

Eine weitere wichtige Frage war die nach der zeitlichen Umsetzbarkeit. Jede Raddimension hat andere Voraussetzungen, u. a. in Bezug auf die Bremsfreigängigkeit, sodass wir für die speziellen Porsche-Dimensionen entsprechend Zeit brauchten. Das ursprüngliche Ziel des 24h-Rennens haben wir zwar nicht ganz erreichen können, aber Anfang Juli waren wir dann mit der R70-blue erstmals auf dem Auto.

Lesen Sie das gesamte Interview in der November-Ausgabe.

Auch das Tesla Model S lässt sich ab sofort mit der R7-blue von Ronal bestücken.

Felgen

Ronal baut Anwendungsportfolio der R70-blue aus

Seit rund einem Jahr ist die R70-blue-Felge der Ronal Group im Markt verfügbar. Mit der Einführung der neuen Dimension 9,0x18 Zoll erweitert das Unternehmen die Einsatzmöglichkeiten des CO2-neutralen Raddesigns.

    • Felgen, Ronal
(v.l. )Hannes Quast (Wirtschaftsförderung Osnabrück), Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, Michael Rieken und Bohnenkamp-Logistikleiter Thomas Kettler.

Großhandel

Bohnenkamp erweitert Photovoltaikanlage

Bohnenkamp verfügt neuerdings über 20.000 Quadratmeter Solarmodule für eine CO2-neutrale Energiegewinnung. Damit erzeugt der Osnabrücker Reifengroßhändler laut den Verantwortlichen künftig mehr als 50 Prozent der benötigten Strommenge selbst.

    • Großhandel, Bohnenkamp
Zwei der vier Gewinner des Partslife Umweltpreis 2023: die Ronal Group (vertreten durch Pressesprecherin Viktoria Wenz, m.) und die Ferdinand Bilstein GmbH (vertreten durch Geschäftsführer Jan Siekermann, r.). Links Moderatorin Claudia Kleinert. 

Umweltpreis 2023

Partslife-Auszeichnung für die Ronal R70-blue

Die Ronal Group hat als eines von vier Unternehmen den Partslife Umweltpreis 2023 gewonnen. Ausgezeichnet wurde der Räderhersteller für die CO2-neutrale Felge R70-blue und das damit verbundene Nachhaltigkeitskonzept.

    • Ronal, Felgenhersteller
Solarenergie spielt bei den Nachhaltigkeitsbestrebungen von Apollo Tyres eine zentrale Rolle. 

CO2-Neutralität bis 2050

Apollo Tyres definiert konkrete Nachhaltigkeitsziele

Der indische Reifenhersteller Apollo Tyres hat zum Ende des Jahres 2022 seine Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit konkretisiert und Zielvorgaben für die kommenden Jahre formuliert. An der Spitze der Bestrebungen steht das Vorhaben bis zum Jahr 2050 ein CO2-neutrales Unternehmen zu sein.

    • Apollo, Reifenindustrie