Elektrische Antriebe kleiner, leichter, effizienter und sicherer gestalten – mit dieser Zielsetzung starteten vor drei Jahren Forscher aus neun europäischen Ländern das von der Europäischen Union geförderte Projekt MotorBrain. Im Forschungs- und Entwicklungszentrum des Technologiekonzerns ZF Friedrichshafen AG präsentierten sie nun die Ergebnisse: Elektroantriebe, die die wichtigsten Bestandteile des Antriebsstrangs für Elektrofahrzeuge vereinen und zudem ohne Seltene Erden auskommen. Laut Unternehmensangaben sind die entwickelten Prototypen außerdem mit hoher Funktionalität ausgestattet. Konstruiert wurden die E-Antriebe von 30 Partnern des europäischen Forschungsprojekts MotorBrain unter der Führung von Infineon Technologies. Die deutschen Partner sind Siemens, die Technische Universität Dresden mit ihrem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik sowie ZF. Den Forschern sei es nun gelungen, kompakte Elektromotoren zu konstruieren, die bis zu einem Viertel kleiner gegenüber vergleichbaren E-Maschinen ausfallen. Die neu entwickelten Prototypen hätten teils sogar in einer handelsüblichen Laptop-Tasche oder einem Notebook-Rucksack Platz. So habe man etwa durch die Integration von Motor, Getriebe und Leistungselektronik das Gewicht der Antriebseinheit um rund 15 Prozent senken können. Durch das geringere Gesamtgewicht sollen Reichweite oder Zuladung von Elektrofahrzeugen steigen. Ein Kompaktfahrzeug mit MotorBrain-Elektromotor und einer Leistung von 60 Kilowatt könnte so bis zu 40 Kilometer weiter fahren als heutige E-Fahrzeuge. Dabei ist diese Antriebstechnik, so die Verantwortlichen, nicht nur für Klein-, Kompakt- oder Mittelklassefahrzeuge denkbar, sondern auch in Versorgungs- und Arbeitsfahrzeugen im städtischen Bereich.
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