In einem „hochinflationären Umfeld“ konnte Michelin seine Umsätze um 20,5 Prozent steigern. 6,5 Prozent davon kamen laut Unternehmensangaben durch positive Währungseffekte zustande, während ein Anteil von 13,4 Prozent auf Preiserhöhungen, „die die Politik der Gruppe widerspiegeln, die Kosteninflationsfaktoren systematisch weiterzugeben“, zurückzuführen ist. Ebenfalls einen wesentlichen Anteil an der positiven Umsatzentwicklung hatten die Konzernbereiche jenseits des klassischen Reifen-Geschäft. Für diese bilanzieren die Verantwortlichen ein Umsatzplus von 22 Prozent, was zugleich als Beleg der Richtigkeit der sogenannten „Michelin in Motion“-Strategie betrachtet wird.
Obwohl die Sell-out-Nachfrage in den meisten Regionen und Märkten weitgehend stabil blieb und die Sell-in-Nachfrage bei vielen Produktgruppen zulegte, ging das Absatzvolumen der Gruppe zurück (2,4 Prozent). Dies führt das Management unter anderem auf den eingeleiteten Rückzug aus Russland sowie die Lockdowns in mehreren chinesischen Städten zurück.
Für das gesamte Jahr erwartet Michelin für den Pkw- und Llkw-Reifenmarkt ein Ergebnis zwischen -2 und +2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Lkw-Reifengeschäft (ohne China) erreicht laut Prognose ein Wachstum von 2 bis 6 Prozent, während für den Spezialreifenmarkt ein Plus von 3 bis 7 Prozent erwartet wird. Basierend auf diesen Annahmen und dem bisherigen Jahresergebnis, haben die Verantwortlichen die Jahresprognose – ein operatives Betriebsergebnis von mindestens 3,2 Milliarden Euro – bestätigt. (dw)