Vorbehaltlich der Zustimmung der Enviro-Eigentümer beginnen die Bauarbeiten für den Komplex noch in diesem Jahr. In dem Werk soll eine patentierte Enviro-Technologie zum Einsatz kommen, die die Rückgewinnung von Kautschuk-Ruß, Pyrolyseöl, Stahl und Gas aus Altreifen ermöglicht. Der Standort in der chilenischen Region Antofagasta soll 2023 mit der Produktion beginnen.
Laut Angaben der Verantwortlichen könnten bei voller Leistung bis zu 30.000 Tonnen EM-Reifen pro Jahr recycelt werden. Dies entspreche etwa 60 Prozent der jährlich in Chile ausrangierten Reifen.
Umfassender Ansatz
„Wir sind sehr stolz darauf, den Bau des weltweit ersten Recyclingwerks der Michelin-Gruppe mit unserem Partner Enviro bekannt zu geben. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für uns, um Kunden eine moderne und nachhaltige Recyclingmethode anbieten zu können und gleichzeitig unser Geschäft weiter auszubauen“, sagt Sander Vermeulen, Vice President, Marketing & Business Development, Strategy and New Business für den Geschäftsbereich High-Tech Materials bei Michelin.
Das neue Recyclingwerk ist Teil der Bemühungen von Michelin, eine nahezu vollständige Kreislaufwirtschaft aufzubauen. So werden die Altreifen in Chile künftig direkt beim Kunden abgeholt und zum Produktionsstandort transportiert, wo sie zerkleinert und recycelt werden. Dank der Technologie von Enviro sei es dabei möglich, alle Bestandteile eines Altreifens für die Wiederverwendung zu verwerten, heißt es seitens der beiden Partner.
90 Prozent der zurückgewonnenen Materialien sollen nach derzeitigen Plänen für die Herstellung von Produkten auf Gummibasis wie Reifen oder Förderbänder genutzt werden. Die restlichen zehn Prozent fließen zurück in die Erzeugung von Wärme und Strom für den Eigenbedarf. „Derzeit sind wir in Gesprächen mit potenziellen Kunden aus dem Bergbau. Mit der Technologie von Enviro unterstützen wir unsere Kunden dabei, ihre Umweltziele zu erreichen und den Produktkreislauf nachhaltiger zu gestalten“, so Vermeulen.
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