Nachdem sich Ende der 1920er-Jahre insgesamt 430 Städte in ganz Deutschland um die Ansiedlung des Michelin-Werks beworben hatten, begann 1931 der Betrieb im Karlsruher Werk. Noch im selben Jahr zog die Verkaufsorganisation von Mainz nach Karlsruhe.
Heute kann das Werk in Karlsruhe 1,1 Millionen Reifen und 82.000 Tonnen Kautschukmischungen pro Jahr herstellen. Dafür sind dort rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen 550 in der Reifenherstellung arbeiten, angestellt. Etwa zwei Drittel der Beschäftigten des Werkes stammen aus dem nahen Frankreich. Michelin Karlsruhe gilt unternehmensintern als technischer Vorreiter im Bereich der CO2-Reduzierung, dafür setzt das Werk die umweltschonende Elektrovulkanisation ein.
Seit April dieses Jahres werden die Reifen zudem im letzten Produktionsschritt vollständig über die elektrischen Vulkanisationspressen hergestellt. „Die umweltfreundlichere elektrische Vulkanisation ist ein wichtiger Schritt Richtung klimaneutrale Produktion“, so Werkdirektor Fabrice Marchetti. Laut Michelin spart der Standort Karlsruhe mit seinem Herstellungsverfahren jährlich 1.100 Tonnen CO2-Emissionen. Das Portfolio des Werks umfasst insgesamt 70 Reifengrößen mit einem Vertrieb in die ganze Welt.
Zudem setzt Michelin Karlsruhe mit den speziell für die Lkw-Reifenproduktion entwickelten Elektropressen, den sogenannten CEV-Maschinen, nun als einziges Michelin-Lkw-Reifenwerk vollständig auf diese Art der Reifenvulkanisation. Als weitere umweltfreundliche Errungenschaft nennt Michelin die Einsparung von etwa 100.000 Kubikmetern Wasser, Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtfläche von 53.600 Quadratmetern und Stromtankstellen für E-Autos und -Bikes. (jwe)