„Mit unseren Challenges wollten wir nachhaltige Materiallösungen für den industriellen Einsatz finden. Die Innovatoren von Low Sulphur Fuels haben ein überzeugendes Verfahren entwickelt mit dem Potenzial, einige der offenen Fragen im Kunststoff- und Gummi-Recycling zu lösen“, begründet Jurypräsident Dr. Jens Högermeier, Leiter Advanced Technology Development des Geschäftsbereichs ContiTech.
Zum prämierten Verfahren heißt es: „LSF recycelt mechanisch sortierte Kunststoffe, Altreifen und Gummiprodukte sowie Altöle durch ihren ‘Fast Electrochemical Process’ (FEP). Bei diesem Oxidationsprozess in einem geschlossenen Kreislauf wird das Ausgangsmaterial zunächst bis zur Gasphase erhitzt und dann mit einem firmeneigenen Elektrolyt zur Reaktion gebracht. Das Destillat wird anschließend abgetrennt und gewaschen. Das Ergebnis ist ein schwefelarmes Destillat, Broad-Range-Naphtha sowie Rohruß, das dann als Ausgangsmaterial für die Chemie-, Automobil- und andere Industrien verwendet werden können.“
Insgesamt hatten sich mehr als 50 internationale Start-ups und Universitätsinstitute für die zweite Continental Challenge beworben, bei der der Fokus auf chemischen Polymer-Recyclinglösungen für technische Kunststoffe lag. Nachdem diese Zahl auf zunächst 13 Ideen reduziert worden war, nahm ein Gutachterteam aus allen Geschäftsbereichen von Continental die eingereichten Konzepte und Verfahren unter die Lupe, bevor diese Shortlist wiederum auf vier Finalisten eingegrenzt wurde. Diese hatten die Chance, ihre Idee online vor mehr als 30 Materialexperten um Dr. Jens Högermeier, Dr. Daniel Biensfeld (Leiter Innovationsfeld Nachhaltige Materialien) und Dr. Steffen Wietzke (Leiter Innovationsfeld Thermoplasten) zu präsentieren. Federführend bei der Durchführung der Continental Challenge war erneut der Continental-Partner INAM Berlin.
Die Continental Challenge ist eine der Initiativen, die das Technologieunternehmen im Rahmen seiner Nachhaltigkeits-Roadmap gestartet hat. „Auf dem Weg in eine nachhaltige Wirtschaft mit 100 Prozent Klimaneutralität, 100 Prozent emissionsfreier Mobilität und emissionsfreien Industrien, 100 Prozent Kreislaufwirtschaft und 100 Prozent verantwortungsvoller Wertschöpfungskette bis spätestens Ende 2050 umfasst das Programm nicht nur die eigene Produktion, sondern konzentriert sich bewusst auch auf die Vorstufen und das End-of-Life-Recycling der Produkte“, formuliert der Konzern in einer Mitteilung. (kle)