Der Conti-Vorstandsvorsitzende Nikolai Setzer und Vorstandsmitglied Katja Dürrfeld berichteten. 
Foto: Continental AG
Der Conti-Vorstandsvorsitzende Nikolai Setzer und Vorstandsmitglied Katja Dürrfeld berichteten. 

Continental AG

„Kontrollierter Rückzug aus dem russischen Markt“

Das Jahr 2022 war für die Continental gekennzeichnet durch zahlreiche Herausforderungen: Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die Einschränkungen in China infolge der Coronavirus-Pandemie, der Halbleitermangel sowie zusätzliche Kosten in Höhe von rund 3,3 Milliarden Euro aufgrund von Preissteigerungen. Der Konzern sieht seine Ziele dennoch erreicht. Der Rückzug aus dem russischen Markt erfolge „kontrolliert“.

„2022 hat uns in vielfacher Hinsicht stark gefordert. Der Krieg gegen die Ukraine hat die Preise für Rohstoffe, Vorprodukte, Energie und Logistik enorm in die Höhe getrieben. Der Krieg ist auch der Grund dafür, dass wir weiterhin einen kontrollierten Rückzug aus dem russischen Markt anstreben. In Anbetracht der Herausforderungen haben wir uns operativ gut behauptet. Wir haben unsere Umsatz- und Ergebnisprognose auf Konzernebene erreicht und somit ein respektables Resultat erzielt“, resümmierte Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender von Continental, anlässlich der Jahrespressekonferenz. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern aus Hannover nun mit einer Umsatz- und Ergebnissteigerung, insbesondere aufgrund steigender Produktionszahlen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen sowie einer „weiterhin hohen Kostendisziplin“.

Kostendisziplin war ein zentrales Stichwort der diesjährigen Jahrespressekonferenz. Um den vielfältigen Herausforderungen zu begegnen und die Widerstandskraft des Unternehmens zu stärken, hat Continental laut Nikolai Setzer ein fokussierteres Kostenmanagement implementiert sowie ein ganzheitlicheres Management der Beschaffungs- und Logistikkette im Elektronikbereich realisiert und die Lieferantenbasis verbreitert. „In Krisenzeiten sind wir resilient und für die Zukunft richtig aufgestellt – für eine nachhaltige und auf Wertschaffung ausgerichtete Entwicklung unserer Continental“, so Setzer. Auch Conti hat natürliche in allen Unternehmensbereichen Preisanpassungen zur Kompensation von Inflationseffekten initiiert.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Konzernumsatz nach vorläufigen Zahlen bei 39,4 Milliarden Euro (2021: 33,8 Milliarden Euro, +16,7 Prozent). Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkursveränderungen, stieg der Umsatz nach Konzernangaben um 12,3 Prozent. In dem „volatilen Marktumfeld“ erzielte das Unternehmen ein bereinigtes operatives Ergebnis von 2,0 Milliarden Euro (2021: 1,9 Milliarden Euro, +5,2 Prozent). Das entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von 5,0 Prozent (2021: 5,5 Prozent). In einer Unternehmensmitteilung wird präzisiert: „Das Nettoergebnis wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr durch negative Sondereffekte in Höhe von rund 1,0 Milliarden Euro beeinflusst. Insbesondere ergaben sich aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus und weiterer bewertungsrelevanter Effekte Wertminderungen im Unternehmensbereich Automotive in Höhe von mehr als 850 Millionen Euro. Des Weiteren hat Continental im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit in Russland aufgrund der verhängten Sanktionen Vermögenswerte in Höhe von rund 87 Millionen Euro wertberichtigt. Infolgedessen lag das Nettoergebnis bei 67 Millionen Euro (2021: 1,4 Milliarden Euro).“

Dass Conti weiterhin in Rußland produziert, wird in Branchenkreisen intensiv diskutiert. Im Reifenwerk in Kaluga wurde im März 2022 als Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ukraine die Produktion eingestellt, wenige Wochen später aber wieder aufgenommen. Nikolai Setzer bekräftigte auf der Jahrespressekonferenz, dass Conti weiterhin den „kontrollierten Rückzug aus dem russischen Markt“ präferiere. Es ist ein austariertes Vorgehen des Managements – moralischer und wirtschaftlicher Art. (Lesen Sie hierzu mehr in Print)

Bereinigte EBIT-Marge von rund 5,5 bis 6,5 Prozent erwartet

Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2023 herrscht durchaus Zuversicht in der Konzernführung. Conti erwartet, dass die globale Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um 2 bis 4 Prozent zunehmen wird. 2022 sei diese im Vergleich zum Vorjahr um rund 7 Prozent auf rund 82 Millionen Fahrzeuge gestiegen. Allerdings würden auch im Geschäftsjahr 2023 deutlich höhere Kosten für Material, Löhne und Gehälter sowie Energie und Logistik die Ertragslage mit voraussichtlich rund 1,7 Milliarden Euro belasten. Dies berücksichtigt rechnet Continental für 2023 mit einem Konzernumsatz von rund 42 bis 45 Milliarden Euro und einer bereinigten EBIT-Marge von rund 5,5 bis 6,5 Prozent. Dabei ist klar, wer weiterhin die Cash Cow des Unternehmens ist: es ist die Reifen-Division. Für den Unternehmensbereich Tires erwartet das Management einen Umsatz von rund 14,5 bis 15,5 Milliarden Euro sowie eine bereinigte EBIT-Marge von rund 12 bis 13 Prozent. Für den Unternehmensbereich Automotive rechnet Conti mit einem Umsatz von rund 20,5 bis 21,5 Milliarden Euro sowie einer bereinigten EBIT-Marge von rund 2 bis 3 Prozent. Und im Unternehmensbereich ContiTech soll ein Umsatz von rund 6,8 bis 7,2 Milliarden Euro sowie eine bereinigte EBIT-Marge von rund 6 bis 7 Prozent realisiert werden.

Lesen Sie in der April-Ausgabe, welche Geschäftsfelder das Conti-Management fokussiert und wie der Konzern beim Thema Nachhaltigkeit und hinsichtlich des Fachkräftemangels agiert.

Reifen bleiben ein wichtiges Geschäftsfeld für die Continental AG.
Foto: Continental AG
Reifen bleiben ein wichtiges Geschäftsfeld für die Continental AG.
Entschlossenes Conti-Duo: Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender, und Finanzvorständin Katja Dürrfeld.

Industrie

Conti steigert Konzernumsatz um 6 Prozent

Continental erwirtschaftet im Geschäftsjahr 2021 ein positives Nettoergebnis. Der Zulieferer beweist sich in herausfordernden Zeiten als stabile Größe im Automobilgeschäft. Der Unternehmensbereich Tires bleibt eine Cashcow – in 2022 soll mit Reifen ein Umsatz zwischen 13,3 und 13,8 Milliarden Euro erwirtschaftet werden.

    • Industrie, Continental
Continental Hauptverwaltung.jpeg

Continental

Jahresergebnis „besser als im Frühjahr befürchtet“

Continental hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatz von 37,7 Milliarden Euro abgeschlossen (-12,7 Prozent). Aufgrund einer wesentlich geringeren EBIT-Marge brach auch das operative Ergebnis ein. Im Jahr des 150-jährigen Jubiläums erwartet das Unternehmen jedoch eine deutliche Markterholung.

    • Continental, Industrie, Markt, Automotive
Conti wirkt in einen volatilen Unternehmensumfeld.

Industrie

Ergebnisausblick bestätigt – Reifendivision unter Druck

Das Management von Continental bezeichnet das operative Ergebnis im dritten Quartal 2022 vor dem Hintergrund einer anhaltend herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage als „zufriedenstellend“. Das Unternehmensumfeld sei aber weiterhin von einer hohen Volatilität aufgrund geopolitischer Unsicherheiten, gestörter Lieferketten, des Mangels an Elektronikbauteilen und starker Preissteigerungen für Rohmaterialien, Vorprodukte, Energie und Logistik betroffen.

    • Industrie, Continental, Markt
Continental verkündet ein positives Ergebnis im zweiten Quartal 2023. Die Prognose wird trotzdem leicht nach unten angepasst.

Continental

Starkes Ergebnis im zweiten Quartal 2023

Trotz „schwierigen Umfeldbedingungen“ verzeichnet Continental ein gutes Ergebnis im Unternehmensbereich Tires. Auch im Automotive-Bereich dokumentiert das Unternehmen einen hohen Auftragseingang. Trotzdem wird die Jahresprognose nach unten angepasst.

    • Continental, Reifenindustrie