Bereits in den Fünfzigerjahren wurden die ersten Auto-Klimaanlagen in amerikanischen Fahrzeugen verbaut. Europäische Autos kamen einige Jahre danach in den Genuss der kühlenden Technik, allerdings zunächst für viele Jahre nur in der Oberklasse. Der Grund dafür war einfach: eine Klimaanlage war teuer und kostete Motorkraft. Anfang der Achtzigerjahre wurde selbst bei deutschen Premiumherstellern in der Bordliteratur der Fahrzeuge noch explizit auf die wenigen Vertragswerkstätten hingewiesen, die einen Klimaservice anbieten konnten.
Beitrag zur Verkehrssicherheit
Doch zu Beginn Neunzigerjahren machte die Klimaanlage Karriere. Inzwischen war sie auch in der oberen Mittelklasse selbstverständlich, galt aber immer noch als luxuriös. Das änderte sich mit der fortschreitenden aerodynamischen Gestaltung der Fahrzeuge. Die Fensterflächen wuchsen, und die Neigungswinkel der Scheiben schrumpften. Diese modernen Autos heizten sich in der Sonne schnell auf und galten bald als unverkäuflich ohne Klimaanlage. Zur schnellen Marktdurchdringung von Autoklimaanlagen haben auch zahlreiche Studien beigetragen, die den Nutzen einer Klimaanlage für die Verkehrssicherheit nachweisen. Mittlerweile ist die Klimaanlage ein selbstverständliches Ausstattungsdetail.
Klimaservice anbieten
Ein Wermutstropfen bei den Klimaanlagen ist auch heute noch das Kältemittel. Das ursprünglich eingesetzte R-12 schädigt die Ozonschicht und ist zudem stark klimaschädlich Dessen Einsatz wurde in Deutschland schon seit 1995 und ab 2015 weltweit verboten. Weniger schädlich ist das Kältemittel R-134a, das noch heute in vielen Fahrzeugen seinen Dienst tut, aber seit 2017 nicht mehr in neuen Pkw und kleinen Nutzfahrzeugen verwendet werden darf. Es wurde durch das nochmals klimafreundlichere, allerdings brennbare Kältemittel R-1234yf ersetzt, das bei Freisetzung in die Atmosphäre wie R134a die kaum abbaubare Trifluoressigsäure bildet, deren Konzentration in der Umwelt, und auch im Trinkwasser, stetig zunimmt. Manche Fahrzeughersteller sind daher auch auf R-774, besser bekannt als CO2, ausgewichen, das nicht brennt, keine toxische Flusssäure und keine umweltschädlichen Abbauprodukte bildet.“
Je nach Fahrzeugtyp und Einsatz des Autos ist früher oder später bei jeder Klimaanlage ein Klimaservice erforderlich. Das trifft auf Verbrenner ebenso zu wie auf Elektroautos. Die flexiblen Leitungen im Fahrzeug und die Kupplungspunkte können technisch nicht so dicht sein wie die feste Installation in einem Kühlschrank. Eine regelmäßige Überprüfung sichert den einwandfreien Betrieb. Für den Reifenfachhandel mit Kfz-Service ist der Klimaservice eine wichtige Dienstleistung, mit der Zusatzumsatz erwirtschaftet werden kann. (oth)