Übergabe des neuen Zusatzzeichens "eCar-Service" an die Bliesgau-Garage: Werner Steber (v.l.), Martin Bitsch, Jutta Bitsch, Jeffrey Kilian, Niklas Burmester.
Foto: Pro Motor
Übergabe des neuen Zusatzzeichens "eCar-Service" an die Bliesgau-Garage: Werner Steber (v.l.), Martin Bitsch, Jutta Bitsch, Jeffrey Kilian, Niklas Burmester.

Elektromobilität

Geschäftsfeld „eCar-Service“

Die E-Mobilität ist eine wichtige Ergänzung im Portfolio von Kfz-Servicebetrieben. Jetzt heißt es, Flagge zeigen!

Das Kfz-Gewerbe ist auf die Wartung und Reparatur von Elektrofahrzeugen gut vorbereitet und qualifiziert seine Beschäftigten bereits seit 2010 in der Hochvolt-Technik. Seit 2013 gehört sie zum Ausbildungsumfang beim Beruf des Kfz-Mechatronikers. „Unsere Aufgabe ist es, die Fahrzeuge zu verkaufen, die uns die Automobilhersteller zur Verfügung stellen und die Fahrzeuge zu warten und zu reparieren, die auf den Straßen unterwegs sind, und dazu gehören immer mehr Elektrofahrzeuge“, so Niklas Burmester, Geschäftsführer des Saarländischen Kfz-Verbandes.

Neues Geschäftsfeld

Dabei ist die Erweiterung des Werkstattangebots durch „eCar-Service“ eine Chance für viele Betriebe, Fahrzeuge verschiedener Marken zu betreuen und somit den eigenen Kundenstamm zu vergrößern. „eCar-Service ist eine sinnvolle Ergänzung sowohl für Freie Werkstätten, aber vor allem auch für markengebundene Betriebe, zumal viele von ihnen unter Druck stehen angesichts der Einführung von Agentursystemen durch verschiedene Hersteller. Neue Geschäftsmodelle im Bereich Elektromobilität, wie „eCar-Service“, werden immer stärker gefragt sein, um sich vom Wettbewerb abzusetzen“, so Jeffrey Kilian, Vorsitzender der ZDK-Bundesfachgruppe Freie Werkstätten.

Um die Bedeutung der Elektromobilität für das Kfz-Gewerbe sichtbar zu machen, veranstaltete Martin Bitsch, Geschäftsführer der Bliesgau-Garage, eine Podiumsdiskussion in seinem Unternehmen. Vor welchen Herausforderungen die Elektromobilität steht und was das für Kfz-Betriebe bedeutet, diskutierten Branchenexperten aus dem Kfz- und Elektrogewerbe. Kunden verlangen neue Angebote in Sachen individueller Mobilität, wie etwa das Autoabo, e-Bikes und eben auch den „eCar-Service“ für ihr Elektroauto. Kfz-Betriebe werden deshalb immer stärker zum Mobilitätsdienstleister und haben so auch die Chance sich im Markt zu positionieren. Die Kunden werden zukünftig entscheiden, welche Produkte sie nutzen wollen.

Einig waren sich alle Diskutanten, dass batteriebetriebene Fahrzeuge in Zukunft einen großen Teil der individuellen Mobilität ausmachen werden. Debattiert wurde jedoch die Frage, ob genügend Energie für Millionen Elektrofahrzeuge bereitgestellt werden kann und wie diese Fahrzeuge geladen werden. Hier sieht Udo Schmidt, Landesinnungsmeister des Elektrohandwerks im Saarland, Eigenheimbesitzer zwar aktuell noch im Vorteil. Er glaubt aber, dass der Strom aus erneuerbaren Energien und die entsprechende Ladeinfrastruktur mit großen öffentlichen Ladeparks entlang der Fernstraßen deutlich zunehmen werden. Armin Gehl von Autoregion e. V. sieht dagegen das E-Auto eher als Mittel für die urbane Mobilität, das auf der Langstrecke keinen Sinn ergebe.

Im Rahmen der Podiumsdiskussion erhielt die Bliesgau-Garage als erstes saarländisches Kfz-Unternehmen das Zusatzzeichen „eCar-Service“. Damit stellt sich der Betrieb zukünftig breiter auf und bietet seinen Werkstattservice für Elektrofahrzeuge markenübergreifend an. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Sachen E-Auto schon länger bestens qualifiziert. Nun legt die Elektromobilität durch die Umweltprämie deutlich an Fahrt zu. Deshalb wollen wir unsere Kompetenz bei dieser Antriebsart stärker nach außen zeigen“, erläuterte Martin Bitsch.

Flagge zeigen

Das ZDK hat eine neue Homepage eingerichtet. Auf der Seite www.ecarservice.de sind Kfz-Werkstätten aufgeführt, die professionellen Service rund um die E-Mobilität anbieten. Diese Betriebe werben mit dem Zusatzzeichen „eCar-Service“. Gleichzeitig informiert die Seite über die Anforderungen an die Betriebe, die sich dort registrieren lassen wollen. Betriebe aus dem Reifenfachhandel sollten hier aktiv werden und sich um eine Aufnahme in die Liste bemühen.