Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen in diesem Jahr die Wahl des ASA-Vizepräsidenten sowie die Modernisierung der ASA-Satzung. ASA-Vizepräsident Karsten Meinshausen, der das Amt seit 2021 ausübt, stellte sich für weitere Jahre zur Verfügung. Die Mitgliederversammlung verzichtete auf die Benennung eines weiteren Kandidaten und bestätigte Karsten Meinshausen einstimmig bis 2025. Zuvor hatte ASA-Präsident Frank Beaujean in seinem Geschäftsbericht noch einmal das Verbandsjahr 2022 Revue passieren lassen. Dabei erinnerte er an die besonderen Herausforderungen, mit denen der Verband, seine Mitglieder sowie Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt seit 2019 konfrontiert sind. „Vor einem Jahr dachten wir, die Jahresmitgliederversammlung am 3. Mai 2022 würde einen Aufbruch ins „neue Normal“ markieren. Ein Jahr später fragen sich viele: Was ist eigentlich noch normal?“ In dieser angespannten Lage, die vielen Menschen Angst mache, sei es umso erstaunlicher, wie weitgehend gut und erfolgreich die ASA-Mitgliedsunternehmen durch das Geschäftsjahr 2022 gekommen seien.
Breites Aufgabenspektrum
Doch bleibt für den Verband, seine Mandatsträger und den Mitgliedsunternehmen keine Zeit für Stillstand. Im Gegenteil: „Wir arbeiten aktuell parallel an so vielen Projekten für die Branche wie zu keiner Zeit zuvor in der 50jährigen Geschichte des Verbandes“, sagte Frank Beaujean. Dazu gehören intern ein modernes und einfach zu bedienendes Statistik-Tool, ein neuer digitaler Mitgliederbereich für komfortablen Zugriff auf alle relevanten Verbands-Dokumente und Informationen und die Modernisierung der ASA-Homepage. Ein Mammutprojekt mit Außenwirkung ist die Schaffung einer Datenbank, die Daten aus den Baumusterzulassungen/-Prüfbescheinigungen der Geräte digital bündelt.
Diese Datenbank zur Qualitätssicherung ist in der neuen AU-Richtlinie (Leitfaden 6) verankert. „Die Datenbank soll künftig Kalibrierlabore, Prüforganisationen, Ministerium und Aufsichtsbehörden in die Lage versetzen, für Gerätekalibrierungen relevante Baumustergerätedaten zentral abzurufen und zu kontrollieren“, erläuterte Beaujean.
Datenzugang - von existenzieller Bedeutung
Die Aufgaben für den Verband und seine Akteure werden im 51. Jahr des Verbandsbestehens nicht weniger. Größte kommende Herausforderung ist dabei der Zugang zu technischen Daten. Während die Menge der rund um Fahrzeug, Reparatur und Service erzeugten Daten kontinuierlich wächst, versuchen bestimmte Interessengruppen, den Zugang zu Daten für Markt-beteiligte des Independent Aftermarket (IAM) zunehmend zu erschweren. Insbesondere die Automobilhersteller nutzen die Sicherheitsdiskussionen um vernetzte Fahrzeuge und Over the Air (OTA)-Update-Funktionen wiederholt, um Monopolisierungsversuche beim Datenzugriff durchzusetzen. Getreu dem Grundsatz „wehret den Anfängen“ engagiert sich der ASA-Verband mit seinen Experten auf nationaler und europäischer Ebene intensiv für faire und diskriminierungsfreie Datenzugänge. Unter anderem in der deutschen Fachgruppe Telematics arbeiten Vertreter des ASA-Verbandes zusammen mit anderen Verbänden für den fairen und diskriminierungsfreien Zugang zu technischen Fahrzeugdaten.
Anerkannt seriös und zuverlässig
Lohn für die Mühen und die oft Zeit und Kraft raubende Gremienarbeit auf europäischer und nationaler Ebene ist für den Verband und seine Vertreter die wachsende Anerkennung der geleisteten Arbeit bei Ministerien, Behörden und Überwachungsorganisationen. „Der ASA-Verband und seine Experten in den Fachbereichen sind als seriös und sachorientiert anerkannt. Darum werden wir bei regulatorischen Maßnahmen rund um die Fahrzeugprüfung immer häufiger und frühzeitig zu technischen Fragen involviert. Unsere Expertise ist geschätzt“, sagte der ASA-Präsident.
Besonderer Dank gebührt nach den Worten der drei ASA-Präsidenten Frank Beaujean, Karsten Meinshausen und Marco Kempin in diesem Zusammenhang den Fachbereichsleitern und den in den Fachbereichen engagierten Mitgliedsunternehmen für ihre Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren. Der Verband vertrete sachlich fundiert die Interessen aller Mitglieder. Wo möglich und sinnvoll, bringe man sich mit seiner technischen Expertise, den Ansprüchen an Qualität, Sicherheit und Effizienz von Produkten und Dienstleistungen in Gesetzgebungs- und Normungsverfahren ein.
„Faire und gleichberechtigte Chancen aller am Markt Beteiligten im Verband und der gesamten Branche sind für uns dabei oberste Richtschnur unseres Handelns – seit über 50 Jahren und in Zukunft!“, sagte der ASA-Präsident abschließend.