Insgesamt 200 Demonstrationsreifen aus nachhaltigen Materialien wurden produziert. Das Projekt entstand im Rahmen der Zielsetzung, dass Bridgestone bis 2050 für seine Produkte 100 Prozent nachhaltige Materialien verwenden möchte. Nun prüft Bridgestone gemeinsam mit Automobilherstellern, ob und wie diese Reifen bei der nächsten Generation von elektrifizierten SUV und Crossovern zum Einsatz kommen können.
Die neuen Reifen aus 75 Prozent recycelten und erneuerbaren Materialien wurden im Bridgestone Americas Technology Center in Akron, Ohio, entworfen und entwickelt. Die Herstellung erfolgte anschließend im Graniteville-Werk in South Carolina. Das Werk in Graniteville ist laut Bridgestone das erste Reifenwerk in Amerika, das die ISCC Plus-Zertifizierung (International Sustainability and Carbon Certification) für Transparenz und Rückverfolgbarkeit von nachhaltigen Rohstoffen erhalten hat.
Die Demonstrationsreifen setzen sich aus verschiedenen recycelten und biobasierten Rohstoffen zusammen. Dazu gehört auch recyceltes Monomer, das beispielsweise aus Plastikflaschen gewonnen wird. Dieses Material wird unter anderem dazu verwendet, synthetischen Kautschuk, recycelten Stahl und Industrieruß zu erzeugen.
„Wir machen unglaubliche Fortschritte bei der Verwendung von recycelten und erneuerbaren Materialien, um nachhaltige Reifentechnologie vom Reißbrett auf die Straße zu bringen“, sagte Paolo Ferrari, Präsident und CEO von Bridgestone Americas. „Die Produktion und der Einsatz einer Reifentechnologie, die zu 75 Prozent aus recycelten und erneuerbaren Materialien besteht, ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg, bis 2050 vollständig nachhaltige Materialien in unseren Produkten zu verwenden.“
Naturkautschuk aus Guayule
Erstmals ist bei den neuen Reifen Naturkautschuk zum Einsatz gekommen, der aus dem Guayule-Wüstenstrauch gewonnen wurde. Die Bridgestone Guayule-Forschungs- und Entwicklungseinrichtung in Eloy, Arizona, baut diesen Strauch an. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben mehr als 10 Jahre und über 100 Millionen Dollar in die Forschung und Entwicklung von Guayule als Alternative zu importiertem Naturkautschuk aus dem Hevea Brasiliensis-Baum investiert, der hauptsächlich in Südostasien angebaut wird. Das Besondere an der Pflanze ist, dass sie in den trockenen Wüsten im Südwesten Amerikas als Alternative zu bestehenden Kulturen wie Alfalfa und Baumwolle dienen kann und nur die Hälfte des Wassers benötigt. Guayule ist ein wichtiger Bestandteil für Bridgestones Plan, bis 2050 CO2-neutral zu werden und Reifen aus 100 Prozent nachhaltigen Materialien herzustellen. Bis zum Ende des Jahrzehnts strebt der Reifenhersteller die kommerzielle Produktion von Naturkautschuk an, der aus Guayule gewonnen wurde.
Die nun entwickelten Demonstrationsreifen aus zu 75 Prozent recycelten und erneuerbaren Materialien stehen laut Bridgestone im Einklang mit den E8-Verpflichtungen des Unternehmens. Mit dem globalen „Bridgestone E8 Commitment“ definiert der Reifenhersteller acht Leitbegriffe: Energy, Ecology, Efficiency, Extension, Economy, Emotion, Ease und Empowerment. Diese Werte sollen ein Zeichen für die Verwirklichung einer nachhaltigeren Gesellschaft darstellen.