Demnach erwartet das Unternehmen für das Jahr 2021 einen Gesamtumsatz zwischen 550 und 590 Millionen Euro bei einem EBITDA im Bereich von 16 bis 20 Millionen Euro. Ungeachtet dessen muss sich der Handelsakteur in einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld behaupten. So wurden im bisherigen Jahresverlauf auf Handelsseite hierzulande zwar 5 Prozent mehr Pkw-Reifen als noch 2020 abgesetzt, das Vor-Corona-Niveau wurde jedoch nicht erreicht. Die European Tyre and Manufacturers’ Association (ETRMA) und der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (wdk) bilanzieren gegenüber 2019 einen Rückgang des Pkw-Reifenabsatzes vom Handel an die Verbraucher um 10,9 Prozent.
Während das Geschäft mit den saisonalen Spezialisten im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2019 deutlich einbrach (Sommerreifen: -19,7 Prozent, Winterreifen: -25,8 Prozent), legten Ganzjahresreifen im gleichen Zeitraum um 23,5 Prozent zu. Auch der europäische Ersatzreifenmarkt konnte noch nicht wieder an das Vor-Corona-Niveau anknüpfen. Im volumenmäßig größten Teilsegment Consumer-Reifen (Pkw-, SUV- und Llkw-Reifen) wurden nach ETRMA-Angaben im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2019 1,8 Prozent weniger Reifen nachgefragt. Dies entspricht einem Rückgang um 3 Millionen Stück.
Mehr finanzieller Spielraum dank höherem Eigenkapital
Im dritten Quartal erzielte die Delticom-Gruppe Umsatzerlöse in Höhe von 127, Millionen Euro (+8,3 Prozent). Das EBITDA fiel mit 2,8 Millionen um 12,5 Prozent geringer als noch vor einem Jahr aus. Das operative Ergebnis sank gegenüber 2020 von 0,7 auf 0,3 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2020 (-5,4 Millionen Euro) steht für die ersten neun Monate des Jahres dennoch ein positives operatives Ergebnis zu Buche (+3,1 Millionen Euro). Auch das Konzernergebnis fällt bisher deutlich besser aus (0,8 Millionen Euro) und liegt nicht mehr wie noch 2020 im roten Bereich (-5,8 Millionen Euro).
Zum Stichtag 30. September 2021 betrugen die Delticom-Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 48,3 Millionen Euro. Das sind 14,4 Millionen Euro weniger als vor einem Jahr. Darüber hinaus konnte die Aktiengesellschaft durch die im Juni dieses Jahres platzierten Kapitalerhöhungen ihr Eigenkapital deutlich stärken (32, 1 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote lag zum Bilanzstichtag bei 12,3 Prozent (30. September 2020: 1,1 Prozent). Ferner sank der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahr leicht (-5,2 Prozent) und belief sich auf 10,4 Millionen Euro. Zum 30. September 2021 waren 175 Mitarbeiter im Konzern angestellt.
Wie die Verantwortlichen abschließend mitteilen, hat die Gruppe vor dem Hintergrund der aktuellen Markt- und Seefrachtsituation die Winterbevorratung um einige Wochen vorgezogen. So soll eine uneingeschränkte Lieferfähigkeit zum Saisonhochpunkt sichergestellt werden.