Der sogenannte Driver-in-the-loop Simulator (DIL) kann laut Unternehmensangaben fahrdynamische Parameter der Reifen und die des jeweiligen Testfahrzeugs berechnen. Die Beweglichkeit des Simulators soll den Testfahrern zudem subjektive Fahreindrücke vermitteln. Dr. Boris Mergell, Leiter Forschung und Entwicklung des Reifenbereichs von Continental, erläutert: „Den virtuellen Entwicklungsprozess in der Automobilindustrie möchten wir auch im Reifenbereich aktiv mitgestalten. Der neue Simulator vereint State-of-the-Art-Technologie mit dem unersetzlichen Erfahrungsschatz unserer professionellen Testfahrer. Continental gehört mit zu den Pionieren der Nutzung dieser innovativen, hybriden Testtechnologie.“
Dadurch, dass entscheidende Entwicklungsschritte und die damit einhergehenden Testanordnungen in die virtuelle Welt verlagert werden, will der Reifenhersteller Zeit, Kosten und Ressourcen in der realen Welt einsparen. Der logistische Aufwand von verschiedensten physischen Tests wird laut den Verantwortlichen signifikant reduziert, da entscheidende Parameter im Simulator abgeprüft werden können. Der Simulator wird mit den Daten des jeweiligen Fahrzeugmodells gefüttert, für das der neue Reifen entwickelt wird. Hinzu kommen die Daten von Continental hinsichtlich Gummimischung, Reifenarchitektur und Profilgestaltung.
Die Investition in die neue Test-Technologie ist nach Conti-Angaben auch Ausdruck eigener Nachhaltigkeitsbemühungen. „Wenn unsere Testfahrer künftig im Cockpit des Simulators und weniger am Steuer eines Fahrzeugs sitzen, werden jedes Jahr rund 100.000 Kilometer weniger auf realen Straßen oder Teststrecken absolviert. „Außerdem können wir pro Jahr etwa 10.000 Testreifen einsparen“, sagt Dr. Holger Lange, Leiter der Pkw-Reifen-Entwicklung für das Erstausrüstungsgeschäft bei Continental. Bisher sei für die finale Abstimmung der Reifen auf reale Einsatzszenarien stets der Bau einer hohen Anzahl von Testreifen notwendig gewesen. Ziel sei es, dank des Simulators künftig deutlich weniger solcher Prototypen bauen zu müssen. Lesen Sie mehr in der Print-Ausgabe.