Continental hat eigenen Angaben zufolge mit einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2015 seinen finanziellen Spielraum erweitert. „Continental ist in Bestform. Mit unserem bewährten Geschäftsmodell haben wir 2015 einen Free Cashflow vor Akquisitionen von 2,7 Milliarden Euro erzielt. Wir haben unser Eigenkapital auf 13,2 Milliarden Euro erhöht und damit den bisher höchsten Stand erreicht. Wir können somit in einem anspruchsvollen Umfeld plan- und kraftvoll agieren und mit unseren Innovationen die digitale Zukunft der Mobilität maßgeblich mitgestalten“, sagt der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2015.
„Wir erwarten im Geschäftsjahr 2016 ein im Vergleich zum Vorjahr ähnlich hohes organisches profitables Wachstum von rund 5 Prozent. Wir wollen in diesem Jahr konsequent und fokussiert die Chancen erschließen, die sich uns durch neue, digital geprägte Mobilitätskonzepte eröffnen. Es geht uns dabei um eine intelligente Weiterentwicklung unseres erfolgreichen Geschäftsmodells und die innovative Erschließung neuer Geschäftsfelder und Kunden“, so Degenhart. Der Start in das Jahr bestätige in einem schwierigen Umfeld die Erwartungen für 2016. Der Continental-Vorstandsvorsitzende zeigt sich erfreut über den Erfolg des Geschäftsjahres 2015: „In einem anspruchsvollen Umfeld haben wir erneut unsere Profitabilität und Wachstumsstärke unter Beweis gestellt. Insgesamt können wir mit einem Gewinn nach Steuern in Höhe von 2,7 Milliarden Euro ein beachtliches Ergebnis vorweisen. Je Aktie entspricht dies 13,64 Euro und damit 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Vorstand schlägt deshalb eine erneute Anhebung der Dividende und eine Auszahlung von 3,75 Euro pro Aktie vor. Das entspricht 750 Millionen Euro und einer Ausschüttungsquote von 27,5 Prozent.“
Laut Continental-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer hat Conti 2015 seine Jahresziele deutlich übertroffen: Der Umsatz stieg um mehr als 4,7 Milliarden Euro beziehungsweise rund 14 Prozent auf 39,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg im Geschäftsjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Die EBIT-Marge lag bei 10,5 Prozent nach 9,7 Prozent im Jahr 2014. Das insbesondere um Konsolidierungskreiseffekte, akquisitionsbedingte Abschreibungen und Sondereffekte bereinigte EBIT erhöhte sich im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 15,3 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Die Quote bezogen auf den bereinigten Umsatz entspricht 11,8 Prozent nach 11,2 Prozent im Jahr 2014. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Continental mit einem ähnlich hohen Wachstum wie im Jahr 2015: „Wir erwarten ein organisches Wachstum von 5 Prozent auf rund 41 Milliarden Euro. Damit würden wir mit unseren innovativen Elektronik-, Sensorik- und Software-Lösungen sowie unseren Industrieprodukten und Reifen erneut schneller wachsen als der Markt. Eine bereinigte EBIT-Marge von mehr als 10,5 Prozent soll dabei wieder sicher erreicht werden“, kündigt Schäfer an. „Das organische Umsatzplus von 5 Prozent vergleicht sich mit den erzielten rund 4 Prozent im Jahr 2015. Währungskurseffekte und Umsatzbeiträge aus Zukäufen sind dabei nicht eingerechnet. Beide Effekte haben im Jahr 2015 den Umsatz zusätzlich um 10 Prozentpunkte erhöht. Das Umsatzplus summierte sich damit auf insgesamt 14 Prozent“, erläutert Schäfer.
Continental rechne lediglich mit einem moderaten Anstieg der weltweiten Fahrzeugproduktion um 1,5 Prozent auf knapp 90 Millionen Einheiten. Dabei werde die Schwäche der Märkte in Russland und Brasilien erneut überkompensiert durch das Wachstum der Fahrzeugmärkte in Europa und China. Der Free Cashflow vor Akquisitionen legte im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 500 Millionen Euro auf 2,7 Milliarden Euro deutlich zu. „Trotz der Abflüsse für Akquisitionen, in Höhe von insgesamt mehr als 1,2 Milliarden Euro, hauptsächlich für Veyance Technologies und Elektrobit Automotive, beläuft sich der Free Cashflow nach Akquisitionen im Jahr 2015 auf 1,4 Milliarden Euro“, betont Schäfer. Die Netto-Finanzschulden erhöhten sich gegenüber dem Jahresende 2014 um etwas mehr als 700 Millionen Euro auf 3,5 Milliarden Euro. Die Gearing Ratio hat sich gegenüber dem Vorjahreswert nur leicht auf 26,8 Prozent (Vorjahr: 25,6 Prozent) erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf die Akquisitionen von Veyance Technologies und Elektrobit Automotive zurückzuführen. Zum Jahresende 2015 verfügte Continental eigenen Angaben zufolge über ein Liquiditätspolster in Höhe von insgesamt 5,2 Milliarden Euro, davon 1,6 Milliarden Euro an flüssigen Mitteln sowie zugesagte, ungenutzte Kreditlinien im Volumen von 3,6 Milliarden Euro. Gegenüber dem Jahresende 2014 ergibt sich ein Rückgang der Liquidität von 2,0 Milliarden Euro. „Gründe hierfür sind im Wesentlichen die Akquisitionen von Veyance Technologies und Elektrobit Automotive, die vorzeitige Rückzahlung der US-Dollar-Anleihe Mitte September und die Rückführung des syndizierten Kredits von 1,5 Milliarden Euro auf 350 Millionen Euro“, erläutert Schäfer.
Lesen Sie weitere Details zu den Conti-Geschäftszahlen in der April-Ausgabe des Reifenfachmagazins Auto Räder Reifen - Gummibereifung.
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